Wirtschaft

So verhandeln Frauen ein höheres Gehalt

Heute Redaktion
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Bild: Helmut Graf

Im Februar kochte in Österreich mehrmals die Diskussion um mehr Einkommensgerechtigkeit zwischen Frauen und Männern wieder hoch. Frauen sind nicht nur weniger in Spitzenjobs vertreten, sondern verdienen im Durchschnitt auch eklatant weniger als Männer. Besonders stark werden die Unterschiede mit zunehmendem Alter.

wieder hoch. Frauen sind nicht nur weniger in Spitzenjobs vertreten, sondern verdienen im Durchschnitt auch eklatant weniger als Männer. Besonders stark werden die Unterschiede mit zunehmendem Alter.

Frauen verdienen in Österreich nach wie vor weniger als Männer. Karenz, Elternteilzeit und Teilzeitarbeit generell verstärken diesen Effekt, da sie vor allem von Frauen in Anspruch genommen werden. Wie sich Frauen ein "männliches" Gehalt aushandeln können und was sie dafür tun müssen, haben wir uns angesehen!

Je Älter, desto größer der Druck

Ab dem 40. Lebensjahr wird der Konkurrenzdruck dann immer größer. Die nächste Generation stellt Ansprüche auf gute Jobs, ist noch jung und fit und viele Frauen treten lieber einen Schritt zurück, anstatt sich aufzureiben.

Zudem wechseln Frauen weniger oft den Arbeitgeber. Dies kostet zusätzlich Möglichkeiten des Jobwechsels, wenn sich eine Möglichkeit auf mehr Gehalt auftut.

Viele Frauen glauben zudem, dass Chefs gute Arbeit automatisch mit einer Gehaltserhöhung honorieren. Sie müssen aber schon auch selbst ab und zu mutig sein und die Initiative übernehmen.

Gehaltsgespräche vorbereiten

Bevor Sie als Frau in direkte Gehaltsgespräche mit Ihren Vorgesetzten starten, sollten Sie das Gespräch mit einem Vertrauten durchspielen. Oder bewerben Sie sich für Übungszwecke bei Firmen, ohne dort wirklich arbeiten zu wollen. Studien haben gezeigt: Wenn es um nichts geht, sind Frauen souveräner und handeln bis zu 35 Prozent mehr Gehalt aus.

Wenn es um konkrete Summen geht, sollten Sie nicht darauf warten, welcher Lohn Ihnen angeboten wird: Nennen Sie Ihren Preis, streichen Sie Ihre Kompetenzen heraus und warten dann ab, welches Feedback zurückkommt. Listen Sie auf, welchen Nutzen Sie dem Unternehmen einbringen.

Kinder sind keine Ausrede

Mütter sollten Ängste ablegen, dass Kinder Nachteile nach sich ziehen. Vielmehr können gerade Mütter auch Vorzüge vorweisen. Organisieren, viele Bedürfnisse gleichzeitig befriedigen (Stichwort Multitasking), den Überblick behalten, etc.

Letztlich sind Frauen generell gut für Unternehmen. Sie arbeiten nachhaltig und verbessern alleine durch ihr Auftreten öfter das Betriebsklima als es Männer tun.

Fehler am Weg zu mehr Geld

Selbsteinschätzung: Männer bewerben sich auf eine Stelle, wenn sie nur zehn Prozent der Anforderungen erfüllen, Frauen werden frühestens bei 90 Prozent aktiv. Als Faustformel gilt: 50 Prozent der Anforderungen reichen.

Selbstdarstellung: Frauen hassen es, über ihre Vorzüge zu sprechen. Sie haben Angst, als Tratschtante zu gelten. Männer bringen alles an, was sie können – und werden mit mehr Geld belohnt.

Wohlfühlfaktor: Wenn Frauen sich in einer Firma wohlfühlen, wechseln sie nicht, auch nicht wegen des Geldes! Das Gefühl, "geliebt zu werden", ist ihnen wichtiger als Erfolg.