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So vermeidest du Mikroplastik in Kleidung

Die Textilindustrie hat einen Großteil der Mikroplastik enthaltenden Kunstfasern zu verantworten. Worauf du bei Kleidung achten solltest.

Heute Redaktion
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Mikroplastik ist überall. Die Verwendung von Kunstfasern ist in der Modeindustrie der letzten Jahre deutlich gestiegen. Von der Kleidung aus gelangen sie in die Umwelt und gehören zu den schädlichsten Materialbestandteilen, die sowohl für die Umwelt eine Belastung darstellen als auch für die Gesundheit des Menschen.

Wegen seiner Größe kann Mikroplastik bei einem Waschvorgang nicht aus der Waschmaschine gefiltert werden. So gelangt es in das Abwasser. Davon ausgehend kommt es wieder in die Gewässer, die Verdauungsorgane von Fischen und schließlich wieder nachhause. Ein nicht enden wollender Kreislauf stellt sich ein. Fakt ist: Wir sollten Plastik möglichst vermeiden.

Optimal wäre es zu biologisch abbaubaren Materialien wie Wolle, Baumwolle, Seide und Leinen zurückzukehren. Das ist jedoch häufig eine Kostenfrage. Außerdem verbrauchen sie Wasser und landwirtschaftliche Fläche.

Alternativen wie Bio-Kunststoffe und Proteine aus Tintenfischen



An vielen Ecken sieht man Versuche mit dem Problem umzugehen. Forscher entwickeln beispielsweise Bio-Kunststoffe (= biologisch abbaubare Kunstfasern) als Alternative zu Synthetik. Auf der Suche geht man sehr kreativ vor: In einem Protein, das in Tintenfischen gefunden wurde, erkannte man Potenzial für die Herstellung von Textilien, da es die Eigenschaften von Elastizität und Stabilität besitzt. Zudem wären keine fossilen Brennstoffe für die Produktion notwendig.

An diesen Beispielen sieht man, wie bereits Schritte gesetzt und Lösungswege gesucht werden. Dafür muss das Engagement von vielen Seiten kommen. Was aber kann jeder von uns im Alltag tun, um seinen ökologischen Fußabdruck möglichst gering zu halten und das Ausmaß der Verbreitung von Mikroplastik zu reduzieren?

Achte auf das Material

Optimal wäre es keine Kleidung aus Kunstfasern - Lycra, Nylon, Polyacryl oder Polyester zu tragen und stattdessen nur Naturfasern zu verwenden. In der Realität ist das nur schwer umzusetzen. Kaum eine Jean wird sich finden, die ohne Polyester-Anteil auskommt. Synthetik-Kleidung sollte zumindest so lange wie möglich getragen werden.

Halte die Waschtemperatur niedrig



Beim Waschen ist es besonders wichtig, die Temperatur möglichst gering zu halten. Dann gelangt bedeutend weniger Mikroplastik in das Abwasser. Polyester löst sich erst ab 60 Grad auf.

Benutze umweltschonende Waschgänge

Auch die Dauer des Waschgangs sollte gering sein. Je länger man wäscht, desto mehr Mikroplastik landet im Wasser. Wähle häufiger ein Kurzprogramm.

Verwende keinen Weichspüler

Mit der Verwendung eines Weichspüler lösen sich noch mehr Fasern aus den Textilien, als das ohnehin schon der Fall ist. Alternativ kann man Essig verwenden, wenn man nicht auf weiche Materialien verzichten möchte.



Verwende Filter und oder spezielle Waschbeutel


Ein Wäschenetz kann verhindern, dass Fasern ins Abwasser gelangen. Ein spezieller Waschbeutel namens Guppyfriend kann hierfür hilfreich sein, da er dafür entwickelt wurde die Partikel herauszufiltern.

Wasche seltener

Die meisten von uns waschen ihre Kleidung häufiger als es notwendig wäre. Etwa wenn keine Flecken vorhanden sind oder unangenehme Gerüche entstehen.

Leere das Flusensieb nicht in den Abfluss

Das Flusensieb des Trockners und der Waschmaschine sollte nicht im Waschbecken oder in der Toilette ausgeleert werden.



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