Welt
So verschnürten Syrer den Terrorverdächtigen Albakr
Dank der Zivilcourage von syrischen Flüchtlingen konnte der mutmaßliche IS-Terrorist Jaber Albakr gefasst werden. Die Syrer überwältigten den Gesuchten und übergaben ihn gefesselt der Polizei. Im Netz teilten die Helden von Leipzig ein Foto, das ihren Gefangenen auf der Wohnzimmer-Couch mit einem Verlängerungskabel gefesselt zeigt.
Dank der Zivilcourage von syrischen Flüchtlingen konnte der Jaber Albakr gefasst werden. Die Syrer überwältigten den Gesuchten und übergaben ihn gefesselt der Polizei. Im Netz teilten die Helden von Leipzig ein Foto, das ihren Gefangenen auf der Wohnzimmer-Couch mit einem Verlängerungskabel gefesselt zeigt.
Ein Foto kursiert derzeit - ausgehend von der Flüchtlings-Community auf Facebook, im Netz. Drauf zu sehen: Ein Mann in kurzen Hosen sitzt auf einer Wohnzimmer-Couch. Seine Augen sind geschlossen, ein eher schmächtiger Mann hat ihn im Schwitzkasten. Seine Arme sind hinter dem Rücken mit Draht umwickelt, die Beine mit einem weißen Verlängerungskabel gefesselt.
Der Gefangene wirkt mitleiderregend, würde es sich nicht um einen mutmaßlichen IS-Terroristen handeln. Das Foto stammt aus einer Wohnung in Leipzig und zeigt den gesuchten syrischen Terrorverdächtigen Jaber Albakr. Kurze Zeit nachdem das Foto aufgenommen wurde, übergaben die Fotografen, ebenfalls Syrer, Albakr den deutschen Behörden.
Terrorverdächtiger wollte sich freikaufen
Nachdem die Syrer ihren Landsmann verschnürt hatten, bot er ihnen 1.000 Euro, damit sie ihn freilassen, erzählte Mohammed A., der Albakr mit in seine Wohnung genommen hatte. Sie gingen jedoch nicht auf das Angebot ein. Stattdessen riefen sie bei der Polizei an.
Doch da sie der Exekutive aufgrund der Sprachbarriere nicht vermitteln konnten, worum es geht, ging Mohammed A. mit einem Foto des Gefesselten zur Polizei. "Ich bin Deutschland so dankbar, dass es uns aufgenommen hat. Wir konnten nicht zulassen, dass er Deutschen etwas antut", sagte der Syrer deutschen Medien.
Syrische Community half bei Fahndung
Zuvor hatten sich Flüchtlinge in Deutschland rege an der Fahndung nach dem flüchtigen Terrorverdächtigen beteiligt. Hundertfach wurde der Fahndungsaufruf der Polizei auf Deutsch, Englisch und Arabisch in sozialen Medien geteilt. Besonders die syrische Community in Deutschland sah es als Ehrensache an, zur Ergreifung des Syrers beizutragen.
Tatsächlich waren es Syrer in der sächsischen Großstadt Leipzig, die den Flüchtigen erkannten und gefesselt der Polizei übergaben. Albakr hatte sie am Bahnhof angesprochen als Landsleute angesprochen und gebeten, bei ihnen übernachten zu können.