Sind wir echt so dreckig? Österreich versinkt im Müll

Jedes Jahr landen Tausende Tonnen Müll leider nicht nur in den dafür vorgesehenen Containern und Müllkübeln auf den Rastplätzen entlang der Autobahnen und Schnellstraßen, sondern auch direkt auf der Straße bzw. am Fahrbahnrand.

Abgesehen von den Schäden für die Umwelt, können achtlos entsorgte Getränkedosen oder Zigaretten auch zu gefährlichen Fahrmanövern führen. "Gegenstände auf Fahrbahnen, und wenn es nur eine aufgewirbelte Zeitung ist, können Unfälle verursachen", wissen die Asfinag-Geschäftsführer Christian Ebner und Stefan Siegele.

In ganz Österreich sind laut einem Bericht der Asfinag im Vorjahr in Summe 8.700 Tonnen Müll angefallen, knapp ein Viertel – das heißt etwas mehr als 2.000 Tonnen – mussten die Mitarbeiter händisch aufsammeln. Ein teurer Spaß: "In Summe kostete die Müllentsorgung im Vorjahr bereits mehr als 13 Millionen Euro", schildert Ebner.

Besonders bedenklich sei, dass die jährlichen Müllmengen stark steigen würden. "Das ist aber nur zum Teil mit dem gestiegenen Verkehrsaufkommen erklärbar", meint Siegele.

Zum Vergleich: In ganz Österreich fielen 2017 in Summe 6.760 Tonnen Müll an, die Entsorgungskosten beliefen sich auf etwas mehr als zehn Millionen Euro. In Niederösterreich waren es 2017 knapp 1.660 Tonnen, 2018 sammelte und entsorgte die Asfinag aber etwa 40 Tonnen mehr Müll. Im Burgenland fielen im Jahresvergleich 50 Tonnen mehr an (520 Tonnen 2017 und 570 Tonnen im Jahr 2018). Im Raum Wien fiel die Steigerung noch höher aus – von 14 auf 36 Tonnen.

Auch wenn der größte Teil des Mülls ordnungsgemäß in dafür vorgesehenen Mistkübeln und Containern landet, sei sogenannter "Mülltourismus" zu beobachten. So landen Hausmüll, alte Autoreifen und Bauschutt immer wieder auf den Rast- und Parkplätzen. Ebenso finden sich dort manchmal aber auch Fahrräder, Kühlschränke, Bänke oder Türen, die von den Mitarbeitern der Autobahnmeistereien unter großem Aufwand weggeräumt werden müssen. (ek/red)