Österreich

So viel müssen SIE nun für den Kindergarten zahlen

Ab 1. Februar ist die Kinderbetreuung in Kindergärten nach 13 Uhr kostenpflichtig. "Heute" zeigt, wie viel SIE nun zahlen müssen.

Heute Redaktion
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Die SPÖ-Landtagsabgeordnete Petra Müllner kritisiert die  Kindergartengebühr.
Die SPÖ-Landtagsabgeordnete Petra Müllner kritisiert die Kindergartengebühr.
Bild: keine Quellenangabe

Es war eine der ersten Ankündigungen der schwarz-blauen Landesregierung und eine der umstrittensten. In den heimischen Kindergärten müssen die Eltern künftig etwas bezahlen, wenn sie ihre Kinder nach 13 Uhr betreut haben wollen.

Vor allem SPÖ und Grüne kritisierten die Gebühr, sie sehen sie als "Strafsteuer" für Familien. Genützt hat der Protest nicht, ab Donnerstag müssen die Gemeinden die Gebühren einheben.

"Heute" zeigt, wie viel man nun in Linz, Wels und Steyr bezahlen muss. Wobei es in Linz viel günstiger ist, da die Stadt im Gemeinderat Förderungen beschlossen hat. Auch in Wels gibt es ein paar Sonderregelungen. Steyr hat keine eigene Regelung.

Grundsätzlich hat das Land OÖ vorgeschrieben, dass die Gebühr ab 13 Uhr, für Kinder ab dem 30. Lebensmonat eingehoben wird. Der Elternbeitrag beträgt dabei drei Prozent (Gemeinden könnten mehr einheben, oder auch wie Linz über Ausnahmeregelungen auch weniger) des Brutto-Familieneinkommens. Es gibt einen 5-Tages-, einen 3-Tages- und einen 2-Tages-Tarif.

Hier einige beispielhafte Beträge, wieviel die Gebühr für ein Kind kostet:

Steyr und Wels:

1.400 Euro* … 42 Euro

1.500 Euro … 45Euro

2.000 Euro …50 Euro

3.000 Euro … 90 Euro

4.000 Euro … 110 Euro (Höchstbetrag)

In Wels gibt es insofern eine "Entschärfung", als Kinder, die NUR am Nachmittag in den Kindergarten gehen, nichts zahlen.

*Brutto-Familieneinkommen



Linz:

bis 1.024 Euro … 0 Euro

1.500 Euro … 0,64 Euro

2.000 Euro … 11,64 Euro

3.000 Euro … 33,64 Euro

4.000 Euro … 53,94 Euro (Höchstbetrag)



In Linz sind die Beträge deshalb niedriger, weil die Berechnungsgrundlage durch einen "Familienabsetzbetrag von 1.471 Euro verringert wird. Deshalb zahlt jemand mit 1.500 Familieneinkommen fast nichts, weil ja nur 29 Euro Berechnungsgrundlage (1.500–1.471 Euro) übrig bleiben. Von diesen 29 Euro werden zwei Prozent gerechnet, plus 10 Prozent Ust. ergibt dann die 64 Cent


Erste Welle an Abmeldungen



Die SPÖ erneuerte am Dienstag ihre Kritik. "Mit dem Ende des gebührenfreien Kindergartens droht das Ende der Wahlfreiheit für Familien und Frauen", sagt Familiensprecherin Petra Müllner. Denn die Gebühr würde viele Frauen zwingen, daheim zu bleiben.

Als Beispiel führt sie die Gemeinde Feldkirchen (Bez. Urfahr-Umgebung) an, wo es bereits 15 Abmeldungen bei der Nachmittagsbetreuung gibt. Der Gemeinderat hat deshalb eine Resolution an die Landesregierung verabschiedet. Darin wird sie aufgefordert, die Gebühren wieder zu streichen.

Noch dramatischere Zahlen wurden am Dienstagnachmittag aus Wels gemeldet. Die dortige SPÖ rechnete in einer Aussendung vor, dass schon "fast ein Drittel" der Nachmittags-Kinder (184 von insgesamt 629) abgemeldet wurden. "Die Befürchtungen bestätigen sich", so die SPÖ.

(gs)