Wirtschaft
So viele Österreicher waren heuer in Kurzarbeit
Das Corona-Jahr hatte einen enormen Einfluss auf die diesjährige Wirtschaft. Neue Konzepte mussten erarbeitet werden, so auch jenes der Kurzarbeit.
Etwa 1,16 Millionen Österreicher befanden sich heuer in Kurzarbeit. Abgerechnet wurden bisher knapp 5,5 Milliarden Euro, mit dem Höhepunkt im April. Für den Herbst können allerdings noch Anträge gestellt werden.
Wie aus einer Aufstellung des Arbeitsministeriums hervorgeht, wurden für die ersten sechs Monate 5,2 Milliarden Euro ausbezahlt. Gut zwei Drittel der ursprünglich beantragten Gelder wurden tatsächlich ausgeschöpft, in Wien war dieser Anteil am höchsten.
Die meisten Menschen mussten in der Warenerzeugung in Kurzarbeit gehen, etwa 300.000 waren es. Weitere 275.000 mussten im Handel in die Kurzarbeit wechseln. Im Vergleich dazu war die Kurzarbeit in Hotellerie & Gastronomie sowie im Bau mit jeweils knapp über 100.000 Betroffenen weniger intensiv genutzt. Aber im zeitlichen Verlauf kam es zu einer starken Verschiebung.
Höhepunkt im April
Während im Frühjahr ein Drittel aller Jobs in Kurzarbeit auf den Handel entfiel, war im Herbst die Warenherstellung am stärksten betroffen. im Gegensatz dazu zeigte sich bei den Lehrlingen ein starker Rückgang: Waren im April noch 48.000 in Kurzarbeit, so fiel die Zahl der Betroffenen bis September auf knapp 4.000.
Der Höhepunkt der Kurzarbeit wurde zweifellos im April erreicht, in dem Monat alleine wurden 1,86 Milliarden Euro für Kurzarbeit abgerechnet. Auch im Mai flossen noch 1,25 Milliarden Euro. Danach gab es bis September einen stetigen Rückgang, für die zweite Lockdown-Phase im Herbst liegen noch keine belastbaren Zahlen vor, da noch weiter Anträge gestellt werden können.
Reduktion der Arbeitszeit ging zurück
Die durchschnittlichen Einkommen der Menschen in Kurzarbeit sind im Jahresverlauf etwas gestiegen. Im April lag das Medianeinkommen (die Hälfte verdiente mehr, die Hälfte weniger) bei 2.250 Euro. Bis September stieg das Medianeinkommen auf 2.380 Euro.
Die Unternehmen nutzen die Kurzarbeit stärker, um Fachkräfte zu halten, heißt es aus dem Arbeitsministerium. Die Reduktion der Arbeitszeit ging hingegen zurück. Im März haben die Unternehmen, die Kurzarbeit nutzten, ihre Arbeitszeit um etwa 70 Prozent gesenkt, im Herbst hingegen nur noch um 43 Prozent.
"Wir haben mit der Kurzarbeit sichergestellt, dass die Betriebe und ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weiterarbeiten können. Positiv ist auch, dass um ein Drittel mehr gearbeitet werden konnte, als ursprünglich bewilligt", so Arbeitsministerin Christine Aschbacher (ÖVP) zu den Zahlen. Sie erinnerte daran, dass die Kurzarbeit auch 2021 fortgesetzt werde.