Politik

So funktioniert der Stimmzettel zur Wahl

Die Regeln: Lesen Sie hier alles, was sie über das Wählen wirklich wissen müssen.

Heute Redaktion
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Seit der Wahlrechtsreform 2007 dürfen in Österreich bei Nationalratswahlen bis zu vier Stimmen (eine für die Partei und drei Vorzugsstimmen) vergeben werden. Damit auf Ihrem Wahlzettel aber auch wirklich alles passt, gilt es allerdings, einige Regeln zu beachten.

++ Warum die Briefwähler den Wahlausgang diesmal wirklich kippen könnten +++

~ Partei: Achtung – es darf nur eine Partei gewählt werden! Bei Nennung verschiedener Parteien wird der Stimmzettel als ungültig bewertet.

~ Vorzugsstimmen: Es darf jeweils eine Vorzugsstimme für den Bundeswahlkreis, den Landeswahlkreis und eine für den Regionalwahlkreis vergeben werden. Wichtig: Die Kandidaten, denen eine Vorzugsstimme gegeben wurde, müssen der selben Partei angehören, die auch gewählt wurde.

Es ist nicht möglich, eine Vorzugsstimme an einen Kandidaten zu vergeben, der nicht der gewählten Partei angehört. Wenn trotzdem eine Partei und ein nicht zu ihr gehörender Kandidat gewählt werden, sticht die Parteistimme die Vorzugsstimme, und es gilt nur die Partei als gewählt.

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Werden mehr als die drei gesetzlich erlaubten Vorzugsstimmen vergeben, wird keine der abgegebenen Vorzugsstimmen gewertet. Wichtig: Wer nur eine Vorzugsstimme vergibt, wählt damit die Partei des gewählten Kandidaten gleich mit!

++ So funktioniert der Schlüssel für die Mandate ++

~ Richtig ausfüllen: Grundsätzlich gilt, dass der Wählerwille der Wahlbehörde klar erkennbar sein muss. Daher ist es prinzipiell egal, ob Sie ein Hakerl, Kreuzerl oder ein Smiley bei der Partei machen, die Sie wählen wollen, solange klar erkennbar ist, wer gewählt werden sollte. Zeichnungen werden auf dem Stimmzettel geduldet, allerdings ebenfalls nur dann, wenn diese nicht unklar machen, wer gewählt wurde.

~ Wahlkuverts: Im Gegensatz zum Stimmzettel darf auf das Wahlkuvert unter keinen Umständen gezeichnet oder geschrieben werden. Die Nationalratswahlordnung sieht für die Anbringung von Worten, Bemerkungen oder Zeichen auf dem Wahlkuvert sogar eine Strafe in Höhe von satten 218 Euro vor.

~ Wahlpflicht: Eine Wahlpflicht zur Nationalratswahl existiert in Österreich seit 1992 nicht mehr

So funktioniert der Stimmzettel

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"Einfach nur Kreuzerl machen" – wählen klingt einfach. Aber gerade für Erstwähler ist ein Stimmzettel auf den ersten Blick oft verwirrend. "Heute" hat den Durchblick.

Spalte 1 bis 11 "Parteien" (außer 5): hier die gewählte Partei ankreuzen oder anhakerln.

"Vorzugsstimme Bund": hier den Namen/Reihung des Kandidaten auf Bundesebene eintragen

"Vorzugsstimme Landeswahlkreis": hier den Namen/Reihung des Kandidaten auf Landesebene eintragen.

"Regionalwahlkreis Vorzugsstimme": den gewünschten Kandidaten einfach ankreuzen.

Spalte 5: LEER

Diese Spalte bleibt leer, weil das Team Stronach nicht zur Wahl antritt. Die Nationalratswahlordnung sieht vor, dass der zugeteilte Listenplatz einer in den Nationalrat gewählten Partei leer zu bleiben hat, wenn diese Partei beschließt, nicht an der nächsten Nationalratswahl teilzunehmen.

(red)