So wenig Millionäre gab es schon lange nicht mehr

Die Zahl der weltweiten Millionäre hat im vergangenen Jahr spürbar abgenommen. Rund 21,7 Millionen Menschen – 3,3 Prozent weniger als im Vorjahr – besaßen 2022, abzüglich des Werts ihres Hauptwohnsitzes, mehr als eine Million Dollar, wie die französische Beratungsfirma Capgemini in einer am Donnerstag veröffentlichten Untersuchung mitteilte. Das Vermögen der Reichsten reduzierte sich demnach um 3,6 Prozent auf 83 Billionen Dollar.
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"Dies ist der größte Rückgang seit zehn Jahren, bedingt durch makroökonomische und geopolitische Unsicherheiten", erklärte Capgemini. Die Finanzexperten haben die Vermögen in 71 Ländern bewertet und dafür ein statistisches Zählsystem verwendet.
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Aktieneinbrüche als Hauptgrund
Die Vermögen in Nordamerika gingen den Angaben zufolge mit 7,4 Prozent am stärksten zurück. In Europa waren es minus 3,2 Prozent und in Asien und im Pazifikraum minus 2,7 Prozent. In Afrika, Lateinamerika und in Nahost stiegen die Vermögen hingegen – maßgeblich wegen der hohen Öl- und Gaspreise infolge des russischen Angriffs auf die Ukraine. Elias Ghanem, Leiter der Finanzforschung bei Capgemini, sieht einen klaren Zusammenhang mit der Entwicklung der Aktienindizes. Der US-Index Nasdaq hatte im vergangenen Jahr 33 Prozent verloren, der französische CAC 40 sackte um 9,5 Prozent ab und der DAX um zwölf Prozent.
Der Rückgang steht im Widerspruch zu einer noch im Jahr 2022 veröffentlichten Studie derselben Beratungsfirma: Im Jahr 2021 – also vor dem Ukraine-Krieg – stieg die Anzahl der Millionäre noch um 7,8 Prozent. Besonders erschreckend: Das Vermögen war laut damaligen Stand extrem ungleich aufgeteilt: 0,1 Prozent der Weltbevölkerung besassen 81 Prozent des weltweiten Vermögens.
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