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So wenig Reparaturen hat ein Tesla mit 500.000 km

Tesla-Fan Steve Sasman schickte sein Model S auf eine weite Reise. Nach einer halben Million Kilometer zieht er nun eine Reparatur-Bilanz.

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Der Tesla Model S von US-Auto-Blogger Steve Sasman ist innerhalb von 8 Jahren eine halbe Million Kilometer gefahren.
Der Tesla Model S von US-Auto-Blogger Steve Sasman ist innerhalb von 8 Jahren eine halbe Million Kilometer gefahren.
Screenshot YouTube

Der Autoblogger Steve Sasman ist ein Tesla-Fan. Um zu sehen, wie viel so eine Karosse des US-Elektroautobauers aushält, setzte er sich selber in einen Tesla und blochte mit diesem quer durch die USA. Seit diesem Sommer hat der Tesla rund eine halbe Million Kilometer hinter sich – und er ist Sasman zufolge noch immer in Top-Form. In seinem Blog listet der Amerikaner auf, welche Reparaturen und Kosten bei seiner jahrelangen Autotour angefallen sind.

Gebrauchter Tesla

Begonnen hat das Tesla-Abenteuer vor genau sechs Jahren. Damals legte sich Sasman für umgerechnet knapp 68.000 Euro ein gebrauchtes Model S aus dem Jahr 2012 mit rund 56.000 Kilometern zu, wie der Blogger auf der Onlineplattform Medium schreibt. Auf dem Tacho knackte der Vielfahrer schon nach rund zwei Jahren die 100.000-Meilen-Marke (knapp 161.000 Kilometer).

In dieser Zeit brauste Sasman als Uber-Fahrer herum und machte einen Roadtrip durch 48 US-Bundesstaaten und Kanada. Dem Tesla konnte die hohe Kilometerzahl nicht viel anhaben. Der Tesla-Fan musste einen Türgriff für über 830 Euro reparieren und die Radkappen für knapp 74 Euro befestigen lassen. Insgesamt bezahlte Sasman für die ersten Reparaturen nicht einmal 930 Euro.

Positive Überraschung

Für Sasman sind die im Verhältnis niedrigen Kosten eine positive Überraschung: "Ich würde gerne von jedem anderen 100.000-Dollar-Auto hören, das so weit fährt (mit einer Garantie von 50.000 Meilen) und weniger als 4.000 Dollar kostet", schreibt er in seinem Blog. Im Mail 2019 schaffte der Amerikaner mit seinem Model S gut 322.000 Kilometer.

Auch bis zu diesem Zeitpunkt hielten sich die Reparaturen in Grenzen. Unter anderem ersetzte Sasman den Touchscreen für etwas mehr als 1.850 Euro. Bis zu diesem Kilometerstand bezahlte der Fahrer insgesamt rund 5000 Franken an Reparaturen. Zudem will er mit dem Elektroauto bis über 16.700 Euro an Sprit gespart haben.

Normale Abnutzung nicht mitgerechnet

Zwar ließ er ab und zu mal einen normalen Service in der Garage für rund 500 Euro machen, erneuerte einmal die Bremsen für 600 Euro, wechselte zweimal die 12-Volt-Batterie für knapp 750 Euro und legte sich zwei Reifensätze für knapp 1.500 Euro zu. Diese Kosten schloss er aber von seiner Reparaturliste aus. Denn diese Arten von Abnutzung kämen bei jedem Auto vor, so Sasman.

Für den Tesla war das aber noch nicht das Ende. Nach seinem Roadtrip verkaufte Sasman den Tesla an den Autofan Brian. Auch dieser flitzte mit dem Stromer quer durch die USA und transportierte mit einem Anhänger von einem Baumstamm bis hin zu einem kleinen Traktor alles Mögliche.

9.000 Euro für Reparaturen

Innerhalb eines Jahres erreichte Brian mit dem Model S auf dem Tacho einen Stand von rund 500.000 Kilometern. Für diverse Reparaturen soll er in dieser Zeit etwa 4.300 Euro bezahlt haben. Für die halbe Million Kilometer haben Sasman und Brian demnach rund 9.000 Euro für Reparaturen ausgegeben. Für Sasman unfassbar wenig. In seinem Blog kommt er zum Resultat: "Tesla ist eine unaufhaltbare Naturgewalt." Schließlich habe man normalerweise so viele Kilometer erst nach 20 Jahren erreicht.

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    Tesla quietscht und rasselt

    Nicht immer kommt Tesla aber in den Qualitätstest gut weg. Dass die Fahrzeuge viele Probleme haben, zeigt die aktuelle Qualitätsstudie der renommierten US-Verbraucherschutzorganisation J.D. Power. Tesla ist das erste Mal im Test vertreten und landet auf dem letzten Platz aller 32 großen in den USA verkauften Fahrzeugmarken. Für das Ranking befragte die Organisation Neuwagenkäufer. Sie wollte wissen, wie die Leistung der Neufahrzeuge in den ersten 90 Tagen war. Bei 100 neu ausgelieferten Fahrzeugen des Modelljahrs 2020 treten im Durchschnitt 166 Probleme auf. Bei den Tesla-Modellen S, X, Y oder 3 sind es 250 Probleme.

    Die Probleme der Tesla-Wagen sind in erster Linie Lackmängel oder schlecht sitzende Karosserieteile, wie CNBC schreibt. Außerdem quietscht und rasselt es an vielen Ecken im Auto. Die Kunden würden sich außerdem über die ungenaue Reichweitenmessung beschweren.

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