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'Quarantäne-WG': So wenig Spaß versteht Pocher

Andere über Tage und Wochen auf der Schaufel haben ist Oliver Pochers Lebensinhalt. Selbst zeigt er sich dünnhäutig wie eine Mimose.

Heute Redaktion
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Am Dienstag skypten Thomas Gottschalk, Günther Jauch und Oliver Pocher zum zweiten Mal in ihrer "Quarantäne-WG" auf RTL. Der erste Tag war noch ein eher müder Versuch mit wenigen Highlights, doch in Sendung zwei begann das Format zu glänzen. Mehr Witz, interessantere Gäste, mehr Wärme und persönliche Information, die gerade deshalb so tragisch war. Das tat dem TV-Experiment mit den drei Entertainern sehr, sehr gut.

Als "Stargast" war erst Fußballer Toni Groos zugeschaltet, der sich überraschend eloquent über Politik, Fußball und Spenden unterhielt. In der zweiten Hälfte kam dann Thomas Gottschalks Ex-"Wetten, dass ...?"-Kollegin Michelle Hunziker ins Bild.

Gottschalk hat Michelle auf der Schaufel ...

Gottschalk empfing sie mit einem Witz. Denn Michelle hielt Hündchen Leone auf dem Schoss und der Deutsche stichelte liebevoll, ob sie denn beiden den gleichen Frisör hätten?

Gleicher Frisör? Michelle und Leone

... doch dann wird es wirklich tragisch: So ist die Lage in Bergamo

Schnell stellte sich heraus, dass Hunziker mehr ist, als nur ein hübsches Gesicht. Sie sitzt in Bergamo, das die meisten Corona-Toten zu beklagen hat. Freunde von ihr seien schon gestorben, Corona-Masken kosten in Bergamo inzwischen 264 Euro. Den drei Männern blieb das Lachen im Halse stecken. Witzig sein, wenn es um nichts geht, ist lustig, aber Michelle schultert die Last unter schwersten Bedingungen.

Hunziker: "Es ist unsere Verantwortung"

Michelle Hunziker: "Leuten ein bisschen Leichtigkeit zu vermitteln, ist wichtiger denn je." Obwohl sie Häuser anderswo besitzt, bleiben sie und ihre Familie in Bergamo, wo die Zustände besonders schlimm sind - aus Solidarität mit den Leuten. Michelles Ehemann und seine Familie leben schon ewig hier.

Live-Fitness für Hundertausende, auch wenns schwer fällt

Michelle macht jeden Tag Sport auf Live-Instagram - und 400.000 Leute machen mit. Auch in Bergamo. Sie singt auch für die Zuhörer. Gute Laune zu verbreiten falle ihr oft schwer, auch sie habe schlechte Tag. Aber es sei wichtiger denn je und die Verantwortung von Leuten im Showbusiness. Davon könnte sich auch Pocher ein Scheibchen abschneiden. Seine Witze gehen immer auf Kosten anderer. Das mit dem selbstlos lustig sein, hat er noch nicht gelernt.

Wenns um ihn geht, ist Pocher schmähbefreit

Während Hunziker kein Problem mit Gottschalks Schmähs hat, reagiert Pocher auf Scherze zu seiner Person vollkommen humorbefreit. Der Comedian hat wegen Corona seinen Geschmackssinn verloren. Genau wie Ehefrau Amira. Da hakt Thomas ein. "Ich hab Angst, wenn ihr Geschmackssinn wieder da ist, dass sie dich verlässt." Amira geht es nämlich schon besser. Bei ihr ist Covid-19 bereits am Abklingen. Pocher entkommt kein Schmunzeln. "Ich sag jetzt gar nichts", reagiert er verschnupft.

Als Jauch auf eine halblustige Bemerkung von Pocher mit "Arsch", reagiert, mault Pocher zurück: "Ich bin der Kranke." Krank vielleicht. Lustig? Naja.

Beim Publikum (an Tag 1 war die Sendung die reichweitenstärkste bei der jugendlichen Zielgruppe) ist inzwischen auch angekommen, dass Pocher auf Twitter mitliest. Eine der Fragen bezog sich auf die mehr als bescheidene Bildqualität aus Gottschalks Wohnzimmer. Wann Gottschalk endlich eine Kamera mit mehr als fünf Megapixel bekäme? Der versteht die Frage nicht: "Ich hab da so ein grünes Licht, da kuck ich rein." Und ganz ehrlich, was will man mehr?

Auch Jauch zeigte, dass er Social Media kann. Er bekam eine Nachricht von seiner Tochter. Die Sendung sei an Tag zwei "10.000 Mal besser als gestern." Da hatte Fräulein Jauch Junior recht.