Österreich

So wild war unser Ritt auf der Wiener City-Welle

Heute Redaktion
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Bild: Helmut Graf

Wellenreiten im Großstadtdschungel - bis Ende September geht das beim 3CityWave am Schwarzenbergplatz direkt vorm Hochstrahlbrunnen. Die "Heute"-Reporter Miriam und Claus warfen sich jetzt todesmutig in die Fluten der bis zu 1,4 Meter hohen stehenden Welle und machten den Surf-Test.

Wellenreiten im Großstadtdschungel – bis Ende September geht das beim 3CityWave am Schwarzenbergplatz direkt vorm Hochstrahlbrunnen. Die "Heute"-Reporter Miriam und Claus warfen sich jetzt todesmutig in die Fluten der bis zu 1,4 Meter hohen stehenden Welle und machten den Surf-Test.
Miriam fährt seit über zehn Jahren Snowboard, ich bin zwar geprüfter Snowboardlehrer, aber fast so lange wie meine Kollegin boardet nicht mehr am Brett gestanden. Gesurft sind wir beide noch nicht. Nachdem wir eine kurze Sicherheitseinweisung bekommen haben ("Es kann zwar nix passieren – aber immer den Kopf schützen beim Stürzen!") zwängen wir uns in die Neoprenanzüge, fassen unsere Surfboards aus und legen die Leash (Sicherheitsschnur) um den hinteren Knöchel. Dann marschieren wir zum Surfbecken und beobachten beim Warten mit gemischten Gefühlen, wie sich die anderen Surfer so anstellen.

"Snowboarderfahrung ist auf jeden Fall schon mal gut", macht uns Surflehrer Bernd Mut, als wir an der Reihe sind. Als Gentleman lasse ich natürlich Miriam den Vortritt: Sie setzt sich an den Beckenrand, lässt das Brett zu Wasser, stellt zuerst den hinteren Fuß, dann den vorderen aufs Bord und steht - gehalten von Bernd – langsam auf. "Wichtig ist, das Gleichgewicht zu halten. Wenn dich die Welle zu weit nach hinten trägt, einfach Gewicht auf den vorderen Fuß – und umgekehrt", gibt der Surflehrer meiner Kollegin noch mit. Dann lässt er sie los.

Und Miriam surft! Nach knapp zehn Sekunden steigt sie - wenn auch nicht ganz freiwillig, aber doch sehr elegant - mit einem lauten Platschen ab. Die Fluten wuzeln sie mehrere Meter mit, spucken sie schließlich beim flachen Ausstieg wieder aus. Mit einem fetten Grinsen im Gesicht steht Miriam auf – zwei Daumen hoch.

"Sehr lässig!" höre ich sie schreien, dann bin ich dran: Hinsetzen, Brett ins Wasser, Füße aufs Brett, aufstehen, Gleichgewicht suchen. Dann noch ein aufmunternder Blick von Bernd – und ab in die Fluten. Wieder erwarten werde ich nicht sofort von der Welle überrollt, eine wackelige G'schicht ist das aber trotzdem: Gewollt fahre ich ein Stück nach rechts, weg vom (gepolsterten) Beckenrand. Dass mich der Wasserstrom dabei fast einen Meter nach hinten schießt, ist weder Absicht noch gscheit.

Also Gewicht nach vorne verlagern und dabei schön locker in den Knien bleiben. Funktioniert! Aber lange dauert die Freude nicht: Beim Linksfahren bekomme ich das Übergewicht. Das Brett zischt unter meinen Füßen weg, ich werde plötzlich sehr leicht, statt den Prunkbauten des Rings sehe ich plötzlich nur mehr Himmel – und tauche einen Wimpernschlag später ein ins kühle Nass.

Wie zuvor gelernt schütze ich meinen Kopf mit den Händen, halte die Luft an und lasse mich von der Welle mitreißen. Für mehrere Sekunden bin ich völlig unter Wasser und werde ganz ordentlich durchgewaschen. Dann spüre ich den gerillten Boden an meinem neoprengeschützen Allerwertesten, öffne die Augen und nehme einen tiefen Atemzug, während mich die Welle weiter zur Ausstiegsstelle spült. Beim Aufstehen grinse ich wie ein Hutschpferd, schnappe mein Brett und marschiere entschlossen zum Start. Auf der Suche nach der perfekten Welle.

Die 3CityWave ist noch bis Ende September täglich von 10 bis 22 Uhr geöffnet. Eine Stunde Surfen kostet 39 Euro, für Jugendliche gibt es Ermäßigungen. Mitzunehmen ist Badekleidung und ein Handtuch, der Rest wird vom Betreiber gestellt. Ein Gastro-Stand sorgt für Erfrischungen und Snacks.

Infos: 

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