Österreich

So will SP-Schieder bei der EU-Wahl 2019 abschneiden

Heute Redaktion
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Nächstes Jahr ist Europawahl. Für die SPÖ tritt nach der Absage von Christian Kern der Wiener Andreas Schieder an. "Heute" traf ihn zum Imbiss-Interview.

Montagvormittag, 11 Uhr in der Linzer Innenstadt. SPÖ-Spitzenkandidat Andreas Schieder sitzt bereits da, an einem kleinen Ecktisch beim "Leberkas-Pepi". Bei ihm: Nationalratsabgeordnete Sabine Schatz. Schieder tourt heute durch "ihren" Bezirk Perg.



Kurzer Smalltalk zur Begrüßung. Auch Leberkas-Pepi-Chef Christoph Baur ist da. Schieder wechselt die Thekenseite. Fürs Foto nimmt er sich das große Messer, schneidet einen viertel Kilo Käsleberkäs vom Block. Bei Leberkäse ist er fast ein Profi. "Hab ich auf der Welser Messe mal gelernt", so Schieder.

„Dem Auge geht's schon wieder besser"

Dann startet das Interview. Zu Beginn die Frage, die nach dem kleinen Unfall beim Parteitag sein muss. "Wie geht's dem Auge?" Der SP-Politiker antwortet freundlich und kurz: "Schon wieder besser". Tatsächlich: Vom kleinen Malheur in Wels (er lief gegen eine Tür) ist fast nichts mehr zu sehen.

Ein Gespräch beim Leberkaspepi. Warum eigentlich? Schieder: "Weil es dabei um Steuergerechtigkeit geht. Die Klein- und Mittelbetriebe wie der Leberkas-Pepi zahlen ihre Steuern, während die ganz großen sich mit Steuertricks vor allem drücken. Das ist ungerecht". Dagegen wolle man ankämpfen.

„Auch die Steuerberatungs-Kanzleien muss man in die Pflicht nehmen"

Aber wie? "Diese Steuerschlupflöcher müssen gestopft werden. Die Großkonzerne müssen ihren Beitrag leisten." Was konkret heißt das? Wie würde er das jemandem erklären, der hier gerade einen Leberkäs bestellt? "Das wird schnell steuertechnisch. Da gehts um Subfirmen, Lizenzen. Das machen die großen Steuerberatungskanzleien. Auch die muss man mit in die Verantwortung nehmen. Kurz gesagt: Es geht um Gerechtigkeit".

„Die Nationalisten wollen Europa zerstören. DAS wäre echter Käse"

"Um beim Bild zu bleiben. Es gibt viele Österreicher, die finden, dass die EU (Leber)käse ist. Was sagen Sie denen?", wollen wir wissen. Schieder darauf: "Der Öxit wär ein großer Fehler, davor muss man warnen. Man muss aber Europa besser machen. Weil ich Europa liebe, möchte ich es verändern. Die Nationalisten wollen Europa zerstören. DAS wäre der echte Käse".

„In zehn bis fünfzehn Jahren den Krebs besiegen"

Was konkret tut denn Europa für den Leberkaskunden von nebenan? Schieder: "Wenn Sie etwas ganz Konkretes wollen: Wenn wir in Europa unsere medizinische Forschung bündeln, dann könnte es uns gelingen, dass wir in den nächsten zehn, fünfzehn Jahren mit öffentlicher Forschung den Krebs besiegen".

Was ist das Ziel. Wie wollen Sie bei der EU-Wahl abschneiden. "Wir wollen für Österreich ein fettes Stück abschneiden. Und als SPÖ wollen wir ein sechstes Mandat erreichen. Wir wollen Nummer eins werden. Und mit dem sechsten Mandat würde mit Julia Herr eine junge, freche Frau nach Europa ziehen. Und Europa braucht die jungen frechen Kräfte".

„Sie SPÖ ist eine große Sitzbank, wo wir alle Platz finden"

In ganz Europa tut sich die Sozialdemokratie schwer. Manche Teile in der SPÖ sind eher rechts, manche eher links. "Sitzt die SPÖ da gerade ordentlich zwischen den Stühlen?" Schieder seufzt, die Frage hat er vielleicht schon öfter gehört, und antwortet schlagfertig. "Nein, die SPÖ ist eine große Sitzbank, wo wir alle Platz finden".

Thema Migration. Hat die SPÖ hier Fehler gemacht in der Vergangenheit. Probleme zu wenig angesprochen? Schieder antwortet etwas ausweichend: "Wir müssen in Österreich mehr machen für Integration. Wenn Leute legal hier sein dürfen, dann müssen wir auch schauen, dass sie sich gut einfügen können in das Leben hier. Das Kürzen von Mitteln, wie es die Regierung macht, ist der falsche Weg."

„Die Sorgen der Menschen sind größer geworden"

Das "Problem Migration" brauche eine "europäische Lösung". Das wichtigste wäre die Hilfe vor Ort. "Sonst wird das Problem größer statt kleiner". Schieder: "Das ist ein einfaches Rezept, man müsste es nur mal umsetzen".

Im Wahlkampf vor der Europawahl hat Schieder vor allem eines vor. Durchs Land fahren und "zuhören, hinhören". Man müsse zu Pflege, Steuergerechtigkeit, Klimaerwärmung Antworten geben. "Dann sind wir wieder vorne mit dabei". Und Abschließender Seitenhieb: "Seit die Bundesregierung an der Macht ist, sind die Sorgen der Menschen größer geworden".

„Leute wie Waldhäusl haben in der Politik nichts verloren"

Schieder macht sich auch Sorgen um den Ruf Österreichs in Europa. Bilder wie jene vom Heim für junge Asylwerber in Drasenhofen in NÖ sind für ihn "eine Katastrophe". "Das will ich nicht. Nicht in Österreich, nicht in Europa." Schieder zum dort zuständigen Landesrat Gottfried Waldhäusl (FPÖ): "Solche Leute haben in der Politik nichts verloren".

Dann drängt langsam die Zeit. Schieder fährt weiter nach Perg. Davor aber bestellt er noch eine Semmel – mit Pferdeleberkäs. Echt wienerisch halt...

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