Wien

So wird aus Impfstoff mehr Stoff

Aus sechs mach acht: Dank Spezial-Spritzen und Geschick holen die Impfteams aus einer Ampulle Biontech/Pfizer bis zu zwei Jaukerl mehr heraus.

Claus Kramsl
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Geschickte Impfteam-Mitarbeiter holen aus einer Ampulle Impfstoff bis zu acht Dosen heraus.
Geschickte Impfteam-Mitarbeiter holen aus einer Ampulle Impfstoff bis zu acht Dosen heraus.
Denise Auer

"Ich weiß gar nicht, wie viele Spritzen ich schon aufgezogen und verimpft habe. Es waren bestimmt mehrere Tausend", lacht Katharina Pilsa (29). Die diplomierte Krankenpflegerin arbeitet am AKH, ist aber seit Winter 2020 auch im Impfteam des Samariterbundes tätig. Pro Einsatztag verteilt sie Hunderte Jaukerl im Austria Center Vienna (Donaustadt). Mithilfe von Feindosierungsspritzen (sehr klein und dünn, schräge Spitze, geringe Füllmenge), einer ruhigen Hand und viel Übung holte die Wienerin dabei mehrfach acht statt der vorgesehenen sechs Impfdosen aus einem Fläschchen des Biontech/Pfizer-Vakzins heraus.

Keine Einbußen von Wirksamkeit

"Im Schnitt gelingt es, sechs bis sieben Dosen aus einer Ampulle zu ziehen. Ab und zu werden es eben auch acht. Da geht es um Zehntelmilliliter. Es kommt dabei natürlich zu keinen Einbußen von Qualität oder Wirksamkeit", betont Wiens Samariterbund-Sprecherin Stefanie Kurzweil.

Auch Pilsas Kollegen quetschen aus den Ampullen den letzten Tropfen heraus. So konnten laut Gesundheitsministerium österreichweit rund 460.000 Jaukerl mehr verabreicht werden, als der gelieferte Impfstoff laut Hersteller hergeben würde. Das ist auch nötig: Nächste Woche soll Biontech/Pfizer erneut 120.000 Dosen weniger liefern als angekündigt. Bisher haben 823.640 Wiener die Erst- und 478.431 die Zweitimpfung erhalten.