Wirtschaft

So wird das Gehirn fit fürs Jobgespräch

Heute Redaktion
Teilen
Picture
Bild: Fotolia

Haben Sie schon einmal was vom Zürcher Ressourcenmodell (ZRM) gehört? Dieses setzt auf Coaching durch Selbstcoaching und verknüpft psychologische Techniken mit Ergebnissen der Gehirnforschung. Ziel: Menschen die Angst vor dem Bewerbungsgespräch zu nehmen.

Einen guten Job zu finden ist heute schwerer als je zuvor. In manchen Branchen drängen auf eine ausgeschriebene Stelle hunderte Bewerber. Für Arbeitgeber bedeutet es die Qual der Wahl, für den einzelnen Jobsuchenden Riesen-Druck.

Dieser erreicht seinen Höhepunkt, wenn es zum Vorstellungsgespräch geht. Fachliche Qualifikation, Persönlichkeit und gute Nerven - alles muss unter einen Hut gebracht werden. Für das Gehirn eine Mammutaufgabe. Eine effiziente Methode, die Herausforderung zu meistern, bietet das Zürcher Ressourcenmodell (ZRM), welches in Wien erstmals in der "Praxis Lebensthemen" zur Anwendung kommt. (http://lebensthemen.at/).

Wenn die Nerven Streiche spielen

Wer zum Bewerbungsgespräch eingeladen wird glaubt, die größte Hürde auf dem Weg zum neuen Job bereits genommen zu haben. Doch dem ist nicht so. Beim Interview mit Personalchefs und Abteilungsleitern können die eigenen Nerven rasch Streiche spielen. Stammeln, Stottern, Angstschweiß, etc. kann die Folge sein - das Gehirn blockiert.

"Zum Vorstellungsgespräch sollte man bekanntlich gut vorbereitet hinkommen. Dazu gehören auch die eigenen mentalen Ressourcen, die in sehr kurzer Zeit mit verschiedenen Formen von Stress zu Recht kommen müssen", erklärt daher die Psychologin Rosemarie Sedlacek. "Man kann das Gehirn für solche Situationen trainieren, wobei herkömmliche Methoden nicht immer geeignet sind. Entweder weil sie sie zu einseitig ansetzen oder die individuelle Motiv- und Persönlichkeitsstruktur zu wenig berücksichtigen."

Stimulierung des Gehirns

Die "Praxis Lebensthemen" setzt hier an und auf das Zürcher Ressourcenmodell. Hier werden jene natürlichen Trigger in der Gefühls- und Vorstellungswelt herausgearbeitet, die das Gehirn in Hinblick auf eine bestimmte Herausforderung positiv anregen. Ermittelt werden sie durch die Arbeit mit speziellen Bildersets und Assoziationen. Dies geschieht im Rahmen eines standardisierten, wissenschaftlich geprüften Verfahrens.

Die in Verknüpfung mit einem ausgewählten Bild gespeicherten Ideen und Motive stimulieren jene Bereiche auf der Großhirnrinde, die für gewöhnlich negative Verhaltensmuster hervorrufen, wenn Gefahr droht. Verantwortlich dafür sind so genannte "neuronale Netzwerke", die für die Etablierung von Automatismen sorgen. Etwa wenn eine unerwartete Frage beim Vorstellungsgespräch Verkrampfung auslöst, die im weiteren Verlauf des Interviews auch nicht mehr verschwindet. Hier helfen die beim ZRM erarbeiteten Aktivierungstrigger, um die entstehende Blockade zu durchbrechen bzw. gar nicht erst aufkommen zu lassen.

"Coaching zum Selbstcoaching"

"Ein großer Vorteil des Zürcher Ressourcenmodells gegenüber anderen Methoden besteht darin, dass es Coaching zum Selbstcoaching leistet und auf bereits im Klienten vorhandene mentale Ressourcen zurückgreift. Bei vielen Menschen ist eine Sitzung ausreichend, um sie für das Eigentraining zu rüsten", sagt Sedlacek.

ZRM, das sich nicht als Therapie versteht, wurde von der Psychologin Maja Storch und dem Sozialwissenschafter Frank Krause an der Universität Zürich Mitte der 1990er Jahre entwickelt und seither laufend auf seine Wirksamkeit geprüft.

;