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So wird das neue Literaturmuseum in Wien

Heute Redaktion
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Bis 18. April ist noch viel zu tun: Die wertvollen Originalmanuskripte sind noch nicht eingeräumt, die Installationen noch nicht alle in Betrieb und der zweite Stock mit dem bekannten "Grillparzerzimmer" noch nicht zugänglich. Wo früher das k.k. Hofkammerarchiv entsteht gerade das neue Literaturmuseum. "Heute.at" hat erste Fotos.

Bis 18. April ist noch viel zu tun: Die wertvollen Originalmanuskripte sind noch nicht eingeräumt, die Installationen noch nicht alle in Betrieb und der zweite Stock mit dem bekannten "Grillparzerzimmer" noch nicht zugänglich. Wo früher das k.k. Hofkammerarchiv entsteht gerade das neue Literaturmuseum. "Heute.at" hat erste Fotos.

"Es soll wirklich ein ganz lebendiger Ort werden", versprach die Generaldirektorin der Österreichischen Nationalbibliothek (ÖNB), Johanna Rachinger. Gerade wenn Literatur im Deutschunterricht keine große Rolle mehr spiele, sei das geplante umfangreiche Programm für Schulen besonders wichtig.

Regale unter Denkmalschutz

Auch für Literaturmuseums-Leiter Bernhard Fetz ist die Wirkung des historischen Ortes und des Originals nur der halbe Erfolg: "Es gibt ganz unbestritten die Aura des Originals und die Sehnsucht nach dem Authentischen. Es ist ein Archiv, das eng mit einem der großen Klassiker der österreichischen Literatur, Franz Grillparzer, verbunden ist." Trotz Umbaus darf an der Regalstruktur nichts verändert werden. Die steht nämlich unter Denkmalschutz.

Auch Filme und Höraustellung: Eine Ausstellung ist kein Buch

Die Dauerausstellung wird zeitlich und thematisch geordnet sein. "Wir haben den Hallraum der Monarchie und der ehemaligen Kronländer, wir haben also auch das Thema Vielsprachigkeit", so Fetz. "Andererseits hat die österreichischen Literatur eine große Affinität zur Musik und zur bildenden Kunst. Wir zeigen auch Filme, Aktionen wie die literarischen Kabaretts der Wiener Gruppe, die die Intermedialität von Literatur unter Beweis stellen. Zum anderen haben wir uns auch bemüht, eine Hörausstellung zu machen. Und da, wo es Sinn macht, haben wir auch gewisse inszenatorische Elemente eingebaut. Denn es ist klar: Eine Ausstellung ist kein Buch."

Erste Sonderausstellung: Zehn junge Austro-Autoren stellen sich vor

Zum Auftakt sollen 2016 zehn junge österreichische Autorinnen und Autoren mithilfe von Kuratoren sich selbst und ihre Schreibprozesse präsentieren. Auch das Literaturmuseum muss sparen: Aus Kostengründen wird es nur noch eine Wechselausstellung pro Jahr geplant.

Kulturmeile: Literaturmuseum, Haus der Musik, Kinokulturhaus & Co

Gemeinsam mit dem benachbarten Kinokulturhaus ist ein gemeinsames Format zum Themas Literatur und Film geplant. Zusammen mit Konservatorium Wien Privatuniversität, Haus der Musik und Winterpalais könne die Johannesgasse eine Kulturmeile werden, Verhandlungen mit der Bezirksvorstehung seien im Laufen. "Ich fände das sehr gut, weil gerade dieser Teil des ersten Bezirks kulturell noch nicht so lebendig ist", sagte Rachinger.

Umbau und Sanierung war nicht billig: Vom Wirtschaftsministerium kamen für das denkmalgeschützte Haus 2,8 Mio. Euro, das Kulturministerium finanzierte Einrichtung und Installation des Hauses und der Dauerausstellung mit 2,6 Mio. Euro.

Mehr Infos:

Das Literaturmuseum eröffnet am 18. April