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So wird Weihnachten in anderen Ländern gefeiert

Heute Redaktion
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Andere Länder, andere Sitten: Das gilt auch für Weihnachten. Während bei uns der Tannenbaum geschmückt wird, werden in anderen Ländern Strandpartys gefeiert oder Äpfel aufgeschnitten, um die Zukunft vorauszusagen.

Weihnachten zählt neben Ostern zu den wichtigsten Festen im Christentum. Am 24. Dezember wird die Geburt Jesu gefeiert. Während in vielen Ländern in Europa der Tannenbaum traditionell geschmückt wird, gibt es weltweit noch verschiedene andere Bräuche.

In Südafrika etwa picknicken und grillen die Menschen am Strand. Die Schlachtung eines Schafes für das Festessen gilt als Luxus.

In Venezuela gibt es eine lustige Tradition. In der Hauptstadt Caracas werden am Heiligen Abend die Straßen abgesperrt, damit Tausende Leute mit Rollschuhen in die Kirche fahren können.

In Australien herrscht am Heiligen Abend Hochsommer. Die Menschen zünden auf großen Wiesen eine Kerze an und singen Weihnachtslieder. Am ersten Feiertag folgen große Strandpartys.

In Äthiopien wird Weihnachten laut julianischem Kalender in der Nacht vom 6. auf den 7. Jänner gefeiert. Die Gläubigen besuchen weiß gekleidet einen mehrstündigen Gottesdienst in den Kirchen. Anschließend findet nach einer 43-tägigen Fastenzeit ein großes Festgelage statt.

In Liberia werden Ölpalmen mit Glocken dekoriert. In manchen Gemeinden gibt es zu Weihnachten ein Feuerwerk.

Die Weihnachtsbäume in der Ukraine erinnern eher an Halloween. Die Bäume werden nämlich mit Spinnennetzen verziert. Der Brauch stammt aus einer alten Sage, in der eine Mutter sich den Weihnachtsschmuck nicht leisten konnte. Heimische Spinnen halfen ihr, indem sie kurzerhand ein glitzerndes Netz woben.

Der Weihnachtsbaum in Neuseeland nennt sich in der Landessprache "pohutukawa". Und dieser schmückt sich eigentlich schon selber. Zwar ist er genauso grün wie unsere Tannen und Fichten, doch während der Weihnachtszeit entfacht er seine volle Blütenpracht.

Die sonst eher unscheinbaren Bäume glänzen dann in einem kräftigen Rot. Weihnachten wird im Freien gefeiert. Die Maori, die Ureinwohner Neuseelands, haben den Baum verehrt und ihm Zauberkräfte zugesprochen.

In Mexiko finden turbulente Umzüge statt, deren Ursprung in der spanischen Kolonialzeit liegen. Die Umzüge stellen die Herbergssuche nach.

In Kolumbien beginnen die Weihnachtsfeierlichkeiten schon am 14. Dezember mit einem Familienausflug in den Wald. Mit dem dort gesammelten Moos wird die Krippe geschmückt und fortan an jedem Abend gemeinsam gebetet, gefeiert und musiziert. Am Heiligen Abend findet ein großes Feuerwerk mit Tänzen auf der Straße statt.

Die US-Amerikaner feiern Weihnachten am 25. Dezember. "Santa Claus" kommt in den frühen Morgenstunden durch den Rauchfang und befüllt die am Vorabend aufgehängten Strümpfe der Kinder mit Geschenken. Der Weihnachtsbaum wird bereits Anfang Dezember geschmückt aufgestellt.

Auch in England kommt "Santa Claus" am 25. Dezember mit Geschenken. Am Heiligen Abend wird Plumpudding und Truthahn – die Briten nennen ihn liebevoll "Gregor" – serviert.

In Finnland wird an Heiligabend traditionell gemeinsam in der Sauna geschwitzt. Danach essen die Finnen "gebackenen Schweden", ein Weihnachtsgericht aus Schweinefleisch.

In Schweden bringt die Heilige Lucia am 13. Dezember Licht ins Dunkel. Mädchen mit Lichtern ziehen an diesem Tag durch die Straßen.

In Griechenland stellen die Menschen ein mit Lichterketten geschmücktes Schiffchen in Gärten oder an Fenstern auf. Das Schmücken des Weihnachtsbaums wurde jedoch im Laufe der Zeit "importiert". In der Nacht vom 31. Dezember auf den 1. Jänner finden die Kinder ihre Geschenke unter dem Bett.

In Polen werden bei der "Wigilia", der Festtafel am Heiligen Abend, nur fleischlose Gerichte serviert, denn offiziell ist der 24. Dezember ein Fasttag. Für unerwarteten Besuch steht ein Zusatzgedeck bereit. Nach einer polnischen Legende können Tiere in der Weihnachtsnacht in menschlicher Sprache sprechen.

In Russland bringt "Väterchen Frost" den Kindern zu Silvester Geschenke. Die Familien versammeln sich traditionell um einen Tannenbaum und essen gemeinsam.

In Spanien gehört die Lottoziehung zu den wichtigsten Weihnachtsritualen. Die "lotería de navidad" ist die älteste und größte Lotterie der Welt. Am 22. Dezember werden Milliardensummen in einer Vielzahl kleinerer Gewinne ausgeschüttet.

In Tschechien ist es Tradition, nach dem Weihnachtsessen einen Apfel quer aufzuschneiden, um die Zukunft vorherzusagen. Sieht das Kerngehäuse aus wie ein Stern, so bedeutet das Glück und Gesundheit. Ein Kreuz sagt Unheil voraus.