Politik

"So wortkarg hat man die FPÖ selten gesehen"

Der plötzliche Abgang Norbert Hofers lässt die FPÖ ohne Parteichef zurück. Gibt es überhaupt Alternativen zu Herbert Kickl als Nachfolger?

Roman Palman
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Politologin Kathrin Stainer-Hämmerle in der ZiB2 am 2. Juni 2021
Politologin Kathrin Stainer-Hämmerle in der ZiB2 am 2. Juni 2021
Screenshot ORF

Mit Harald Stefan ist das Amts zumindest interimistisch ausgefüllt, doch die Blauen wollen sich schon am Montag bei einem eiligst einberufenen Bundesparteipräsidium auf einen neuen Chef festlegen. Der bisherige Klubobmann Herbert Kickl gilt nicht nur gemeinhin als Mann fürs Grobe, sondern auch als haushoher Favorit. 

Einig ist man sich innerhalb der Partei aber noch nicht: "Es wird sehr schwierig werden, eine Persönlichkeit zu finden, die Akzeptanz über alle Bundesländer hat", ließ FP-OÖ-Chef und Kickl-Kritiker Manfred Haimbuchner wissen. Doch gibt es wirklich geeignete Kandidaten, die es mit dem Hardliner Kickl aufnehmen könnten?

Die Suche nach einem FPÖ-Obmann analysiert am Mittwochabend auch Politologin Kathrin Stainer-Hämmerle aus Klagenfurt in der ZiB2: "So wortkarg hat man die FPÖ selten gesehen. Und das weißt darauf hin, dass die Nachfolge noch nicht geklärt ist."

Auch das Argument des Rückzugs aus gesundheitlichen Gründen lässt die Expertin nicht gelten. Auch bei Rudi Anschobers Rückzug aus dem Gesundheitsministerium habe man innerhalb weniger Stunden einen Nachfolger parat gehabt.

Politologin Kathrin Stainer-Hämmerle in der ZiB2 am 2. Juni 2021
Politologin Kathrin Stainer-Hämmerle in der ZiB2 am 2. Juni 2021
Screenshot ORF

Die FPÖ gibt sich zumindest ein langes Wochenende vor dem Parteitag Zeit – da werde es auch einige lange Telefonate zwischen den Freiheitlichen geben, ist sich Stainer-Hämmerle sicher.

Keine Alternative in Aussicht

Doch gibt es überhaupt einen realistischen Gegenkandidaten? "Das ist interessant, vier Landesorganisationen haben sich ja für Kickl ausgesprochen, allerdings keine Landesorganisation aus den bevölkerungsreichsten Bundesländern und dort sind ja auch am meisten Wähler zu gewinnen."

Viele seien vielleicht zögerlich, aber keiner nenne konkrete Namen. "Es gibt auch keine Alternative, auch keine andere Persönlichkeit. Alle bleiben ausweichend [...] Ganz konkret wagt sich niemand aus der Deckung, der wirklich Chancen hat, und eine Mehrheit in der Partei gegen Kickl formieren könnte."

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