Politik

So wurde das Ergebnis gefeiert und betrauert

Heute Redaktion
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Zwischen Freude und Verbitterung schwankten die Wahlpartys nach dem Urnengang zum Europaparlament. Erfreut und zufrieden zeigten sich die Wahlgewinner, aber nicht ohne Nachdenklichkeit. Bei den Verlirern war Wundenlecken angesagt. Der Überblick über die Wahlpartys.

. Erfreut und zufrieden zeigten sich die Wahlgewinner, aber nicht ohne Nachdenklichkeit. Bei den Verlirern war Wundenlecken angesagt. Der Überblick über die Wahlpartys.

 

 

Die ÖVP war in Feierstimmung. Unter den Arkaden vor der Parteizentrale gab es einen kurzen Konfettiregen über den Unterstützern. Als einer der ersten Gratulanten erklärte der frühere Verteidigungsminister Werner Fasslabend: "Das tut uns gut. Das hamma 'braucht."

Flotte Motorradtour bei der ÖVP

Parteiobmann Michael Spindelegger wollte angesichts des Wahlausgangs "am Boden bleiben" und nicht dem Größenwahn verfallen: "Wenn man gewinnt, freut man sich." Spitzenkandidat Othmar Karas ließ sich auf einem Motorrad von Theresia Leitinger, Nummer 13 auf der VP-Liste für die EU-Wahl, von die Wahlzentrale der ÖVP in Wien zum EU-Haus fahren.

Würstel, Gesang und Bier bei der SPÖ

Eher gemütlich ist es Sonntagabend bei der Wahlfeier der SPÖ zugegangen - die Sympathisanten plauderten bei Würstel und Bier. Für Spitzenkandidat Eugen Freund gab es Applaus. Bundeskanzler und SPÖ-Chef Werner Faymann und Freund wurden von klatschenden Händen empfangen.

Bei der Wahlfeier im Anschluss in einem Zelt in der Löwelstraße vor der Parteizentrale kam zwar keine Jubellaune auf, es herrschte aber auch keine Trauerstimmung. Zu seiner Rückkehr nach einem TV-Auftritt wurde Freund dann mit dem Klassiker "Ein Freund, ein guter Freund, das ist das beste, was es gibt auf der Welt" empfangen.

Küsse, Jubel und Gratis-Alk bei den Grünen

Küsse, Jubelschreie und Umarmungen setzte es beim Eintreffen der Grünen Bundessprecherin Eva Glawischnig bei der Wahlparty im "Metropol". Glawischnig lief Spitzenkandidatin Ulrike Lunacek entgegen, fiel ihr um den Hals und machte mit den Kandidaten die Welle. Die Nachricht vom Wahlsieg in ihrem Heimatbezirk Hernals quittierte sie mit geballten Fäusten und einem langem "Jaaaa!".

Schon zuvor herrschte Partystimmung im Gastgarten der Wahlzentrale. Immer neu eintrudelnde Detailergebnisse der EU-Wahl wurden mit Gejohle quittiert, man prostete einander mit Spritzern und Frizzante zu. Neo-Nationalrat Julian Schmid meinte: "So geil! Ich würde sagen, das war Rock'n'Roll heute." Später wurde verkündet, dass alkoholische Getränke zur Feier des Tages gratis sind.

"Harald, Harald"-Rufe bei der FPÖ

Über einen "großartigen Erfolg" resümierten FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache Spitzenkandidat Harald Vilimsky im Haus der Europäischen Union in Wien. "Seit zehn Jahren gewinnen wir eine Wahl nach der anderen und heute liegen wir nachhaltig bei über 20 Prozent", erklärte der FPÖ-Obmann. Das Ergebnisse lasse sich auch von Kritikern nicht "kleinreden", war Strache überzeugt.

FPÖ-Spitzenkandidat Harald Vilimsky ist erfreut über das "Sensationsergebnis" der FPÖ. Er sei "mehr als zufrieden", sagte Vilimsky, der mit lautem Applaus und "Harald, Harald"-Rufen im FPÖ-Medienraum begrüßt wurde. "Wir sind der Sieger des Abends, alle anderen schauen alt aus", sagte er. SPÖ und ÖVP seien "picken geblieben".

"Gewisse Bitternis" bei den NEOS

NEOS-Spitzenkandidatin Angelika Mlinar hat sich über das Abschneiden ihrer Partei bei der EU-Wahl ein wenig enttäuscht gezeigt. "Wir haben uns ein sehr ambitioniertes Wahlziel gesetzt und nicht ganz erreicht", sagte sie bei der Wahlparty ihrer Gruppierung am Sonntag. "Insofern ist da auch eine gewisse Bitternis dabei." "Wir haben einen unglaublich mutigen Wahlkampf geführt", bedankte sich Mlinar im Wiener Volksgarten.

Die Analyse des Ergebnisses wird laut Mlinar nun "sehr komplex" sein, den Grund für das Abschneiden unter den Erwartungen werde man "nie ganz erfahren". Auch die Spitzenkandidatin sprach von einem starken Gegenwind und persönlichen Untergriffen im Wahlkampf. Dennoch schreibt sie auch sich selbst das Ergebnis zu: "Die Spitzenkandidatin steht immer vorne und trägt natürlich die Verantwortung."