Politik

Sobotka rudert zurück: Corona-App doch freiwillig

Heute Redaktion
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Am Samstag meinte Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka noch, die Corona-App des Roten Kreuzes sollte für alle Bürger verpflichtend sein. Am Sonntag ruderte er zurück.

Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka (ÖVP) sprach sich nun doch dafür aus, die Handy-App des Roten Kreuz zur Bekämpfung der Corona-Krise nur freiwillig zu nutzen. Erst am Samstag hatte er noch betont, dass er sich eine Verpflichtung vorstellen könnte. Bundeskanzler Sebastian Kurz wollte sich diesbezüglich nicht festlegen.

In der ORF-Sendung "Hohes Haus" erklärte Sobotka: "Wir bleiben am Weg der Freiwilligkeit." Die App wird gerade weiterentwickelt und der Parlamentschef warb für die Nutzung. Auch er habe sie schon am Handy. Das Rote Kreuz habe laut seinen Aussagen hervorragende Pionierarbeit geleistet.

Hacker will die App nicht

Die Corona-App vom Rote Kreuz sorgt derzeit für viel Gesprächsstoff. Die Klubobfrau der Grünen Sigrid Maurer hält die App ebenfalls für sinnvoll. Wiens Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) erklärte hingegen in einem Interview mit der "Kronen Zeitung", dass er sie "sicher nicht herunterladen" werde.

Auch Michael Opriesnig, Generalsekretär des Österreichischen Roten Kreuzes, plädierte für die Freiwilligkeit. "Wir gehen davon aus, dass alle Menschen Interesse haben, ihre Familienmitglieder zu schützen. Daher setzen wir darauf, dass möglichst viele Menschen die App freiwillig installieren." Eine Verordnung sei weder sinnvoll noch kontrollierbar. Knapp 200.000 Menschen würden laut Rotem Kreuz die App derzeit verwenden.

App speichert Kontakte bald auf Wunsch

Unterdessen wurde bekannt, dass die App Kontakte auf Wunsch bald automatisch speichert. Auch Verdachtsmeldungen können in der aktualisierten Version abgegeben werden.

Grundsätzlich setzt die App auf ein sogenanntes "Kontakt-Tagebuch", indem persönliche Begegnungen mittels "digitalem Handshake" anonymisiert gespeichert werden. Treten bei einer Person dann Symptome einer Corona-Erkrankung auf, wird man als Kontakt automatisch benachrichtigt und gebeten, sich selbst zu isolieren. So sollen Infektionsketten unterbrochen werden.