Österreich

Sogar Ehefrau belastet den Zug-Attentäter

Heute Redaktion
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Im stundenlangen Verhör packte die Frau des mutmaßlichen ICE-Attentäters nun aus. Shehrazad A. sprach von Schlägen, den Reisen ihres Mannes und seinen Plänen.

Die Wiener Polizei verhinderte offenbar in letzter Sekunde neue Anschläge in Europa: Qaeser A., der mutmaßliche Terrorist aus dem Gemeindebau, dürfte blutige Pläne geschmiedet haben. Er wollte den Lkw-Schein machen. Seine Frau sagte dem Verfassungsschutz: "Ich habe mitbekommen, dass mein Gatte in den Osterferien nach Deutschland oder nach Griechenland fahren wollte."

Shehrazad A. (32, vier Kinder im Alter von 2 bis 13 Jahren) sitzt – wie ihr Mann – in Wien in Untersuchungshaft. Sie leugnet vehement, Beitragstäterin in einer kriminellen Vereinigung zu sein. "Ich habe meinem Gatten auf gar keinen Fall geholfen. Zu 100 Prozent nicht." Über Qaeser A. sagte sie: "Wir hatten ein normales Verhältnis, wenn ich ihn nicht nach seinem Leben gefragt habe. Wenn ich das tat, dann gab es Probleme."

Der Verkäufer und Ex-Security (42) soll versucht haben, ICE-Züge mit Stahlseilen zum Entgleisen zu bringen, um ein Statement gegen die deutsche Regierung zu setzen, die sich am Krieg in seiner Heimat Irak beteiligt hatte. Gattin Shehrazad A.: "Er hat uns Becher von dieser Reise mitgebracht. Sicher ist er krank, aber ein starker Mensch." Sie gab an, dass er "viele Werkzeuge, ein Nachtsichtgerät und ein Zelt gekauft habe". Wofür? "Er sagte mir, dass er solche Sachen braucht und es mich nichts angehe." Zum "Basteln" sperrte er sich oft stundenlang ein: "Wenn ich gefragt habe, was er in dem Zimmer arbeitet, wurde ich von ihm geschlagen. Mein Mann verbat mir den Zutritt. Ich habe ihn auch niemals auf das metallische Klopfen angesprochen. Ich wollte nicht, dass er mich schlägt."

Auch die an den Tatorten sichergestellten Bekennerschreiben will die Irakerin nur unbewusst am Westbahnhof kopiert haben: "Mein Gatte hat mir einmal 45 Seiten gegeben. Ob da ein Schreiben in arabischer Schrift dabei war, kann ich nicht sagen."

Anwältin Astrid Wagner: "Meine Klientin hat nichts mit den Anschlägen zu tun – das wird ein DNA-Gutachten zeigen." Shehrazad A.: "Die Kinder im Heim, wir in Haft, ich will meinen Mann fragen, warum er so etwas gemacht und uns in diese Situation gebracht hat." Für die Verdächtigen gilt die Unschuldsvermutung. (coi)