Der Klimawandel zieht die Schokohersteller ganz schön durch den Kakao: Neben Weizen, Orangen, Kaffee, Bananen und Olivenöl wird auch Kakao empfindlich teurer. Grund sind lange Trockenperioden und starke Regenfälle, die weltweit ganze Ernten zunichtemachen und die Preise in die Höhe treiben.
Preisbewusste Konsumenten können längst mitverfolgen, wie die Preise für Schokolade steigen. Kakao ist aktuell dreimal so teuer wie vor einem Jahr. Ursachen sind laut Fairtrade Österreich der Klimawandel und Ernteausfälle in den Hauptanbauländern (Elfenbeinküste und Ghana in Westafrika).
"Gleichzeitig steigende Produktionskosten erhöhen den finanziellen Druck sowohl auf die Kleinbauernfamilien als auch auf die Schokoladenhersteller in Österreich", heißt es weiter.
Die Kaffeepreise sind an der Börse ebenfalls deutlich gestiegen - das dürfte vielen Österreichern sauer aufstoßen: Immerhin trinken wir im Durchschnitt täglich 2,6 Tassen des Wachmachers. Die Kaffee-Ernten leiden unter Trockenheit, Hitze und Schimmel.
Auch Olivenöl wird wegen schlechter Ernten teurer - um bis um 70 Prozent. Der Preis für Orangensaft (gefrorenes Konzentrat) hat sich innerhalb von drei Jahren verdoppelt, auch die Kaffeepreise steigen.
In Spanien, das die Hälfte des weltweiten Verbrauchs herstellt, haben sich die Preise seit 2021 verdreifacht. Ähnlich ist die Lage in Griechenland, wo man für Olivenöl so viel wie noch nie zahlen muss. Olivenbauern geben dem Klimawandel die Schuld.
Das Problem: 95 Prozent aller Olivenbäume weltweit werden in der Mittelmeerregion angebaut. Diese Region erwärmt sich laut Klimaforschern sehr viel schneller als im Durchschnitt. Laue Winter statt Kälte, zu hohe Temperaturen genau zur Blütezeit und später zu wenig Regen machten den Bäumen das Leben schwer.
Österreichs Landwirtschaft bleibt von der weltweiten Klimakrise nicht verschont: Die heimische Getreideernte dürfte heuer um mehr als 5 Prozent geringer ausfallen als in den Vorjahren. Hauptursache waren "zuerst übernässte Böden, dann der Frost und schließlich wieder Extremniederschläge und Überschwemmungen in vielen Regionen", so die Landwirtschaftskammer Österreich.
„Die zunehmenden Wetterextreme sind ein klares Zeichen des fortschreitenden Klimawandels“Josef KurzHagelversicherung
"Die zunehmenden Wetterextreme sind jedenfalls ein klares Zeichen des fortschreitenden Klimawandels. Frost ist dabei ein wiederkehrendes Risiko, aber nicht das alleinige Extrem", so der Josef Kurz von der Hagelversicherung.
"Die Erderwärmung führt zu einer verstärkten Verdunstung und damit zu einer erhöhten Feuchtigkeit in der Atmosphäre. Mehr Feuchtigkeit bedeutet wiederum stärkere und häufigere Niederschlagsereignisse", so Kurz weiter.
Der Klimawandel heizt auch die Inflation an: So könnte die Erderwärmung die Lebensmittelinflation in Europa in den kommenden Jahren um 3 Prozentpunkte pro Jahr erhöhen. Dies ergibt eine Studie der Europäischen Zentralbank und des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung.