3 Fehlermeldungen
Sogar Tursky scheitert im ORF mit ID-Austria-Umstieg
Die Umstellung von der Handy-Signatur auf die ID-Austria sorgte für kuriose Szenen im ORF. Es wollte einfach nicht klappen.
Am 5. Dezember wurde die Handy-Signatur nach 13 Jahren endgültig durch die ID-Austria ersetzt. Das sicherere System soll in den nächsten Jahren zahlreiche weitere Einsatzmöglichkeiten bringen. 1,5 Millionen Menschen wagten bereits in der Testphase den Umstieg, nun müssen auch alle anderen ran. Der Wechsel sei ganz leicht und benötige nur wenige Minuten, wurde versichert.
ID Austria ist eine Weiterentwicklung der Handy-Signatur. Sie entspricht einem behördlich ausgestellten, digitalen Ausweis und erfüllt alle von der EU vorgegebenen Sicherheitsstandards. Man kann mit ihr etwa virtuell vom Wohnzimmer aus den Hauptwohnsitz ändern, Dokumente signieren, amtliche Urkunden und Wahlkarten beantragen, sich bei FinanzOnline und anderen elektronischen Regierungsservices einloggen, Diebstähle anzeigen, Volksbegehren unterschreiben sowie Meldebestätigungen und Strafregisterbescheinigungen herunterladen. Zudem erlaubt sie die Speicherung von virtuellen Ausweisen auf dem Handy – bisher Führerschein und digitaler Altersnachweis.
Dass das in der Praxis aber oftmals anders ausschaut, beweisen nicht nur die Bewertungen in den gängigen App Stores. 1,9 Sterne sind es bei Android, 1,8 bei Apple. Auch Ein ORF-Redakteur des Wirtschaftsmagazins "Eco" hatte seine Schwierigkeiten damit. Praktischerweise traf er Digitalisierungs-Staatssekretär Florian Tursky zum Interview über die neue ID-Austria und bat ihn prompt um Hilfe bei der Einrichtung. Wer, wenn nicht er?
"Das ist aber komisch"
Die Gesichtserkennung funktionierte am Android-Handy noch problemlos. Beim notwendigen Scannen eines QR-Codes auf einem anderen Gerät gab es schon erste Schwierigkeiten. Als schließlich aber doch alle Schritte gemeistert waren, tauchte plötzlich eine Fehlermeldung auf, die keine näheren Gründe für das Scheitern nannte. "Bei mir hat es immer hervorragend funktioniert", wirft Tursky ein. Die App sei wohl überlastet, weil gerade der große Tag der Umstellung war.
Wenig später wurde deswegen ein weiterer Versuch gestartet, doch wieder: "Es ist ein unerwarteter Fehler aufgetreten." Der Staatssekretär: "Das ist aber komisch." Man wolle sich das Problem anschauen. "Hoffentlich" sei das nur der berühmte Vorführeffekt. Aber selbst bei einem dritten Versuch: Fehlermeldung.
Zumindest für den ORF gab es noch ein Happy End: Stunden später meldete sich das Staatssekretariat persönlich. Bei manchen Handys führe die Gesichtserkennung zu einer Fehlermeldung. Bei Verifizierung per Fingerabdruck-Scan funktionierte die Umstellung dann.