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Sohn 30 Jahre lang eingesperrt: "Wie im Horrorfilm"

Ein 41-Jähriger wurde in der Wohnung seiner Mutter gefunden. Er hatte nur wenige Zähne, mehrere Verletzungen und konnte kaum sprechen.

Leo Stempfl
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Polizisten betreten die Wohnung in Haninge.
Polizisten betreten die Wohnung in Haninge.
JONATHAN NACKSTRAND

Montagabend gab es erste Berichte von einem Drama außergewöhnlichen Ausmaßes. Eine Mutter soll ihren Sohn in Haninge, südlich der schwedischen Hauptstadt Stockholm, fast 30 Jahre lang eingesperrt und völlig isoliert haben. "Es war wie in einem Horrorfilm", berichtet eine Verwandte.

Die Familienangehörige, die den mittlerweile 41 Jahre alten Mann gefunden hat, hatte schon länger einen Verdacht in diese Richtung. Als sie schließlich gehört hatte, dass die 70-Jährige gerade im Krankenhaus sei, ging sie am Sonntagabend in die Wohnung.

Dunkel und völlig vermüllt

Die Wohnung war komplett dunkel und vermüllt, berichtet die Verwandte. Der Mann sei in einer Ecke gesessen und habe kaum sprechen können. Weil er mehrere Wunden an den Beinen und nur wenige Zähne hatte, rief sie einen Krankenwagen. Ärzte im Krankenhaus verständigten daraufhin die Polizei.

Seitdem er zwölf Jahre alt war, soll er von der Außenwelt komplett abgeschnitten gewesen sein. Laut Staatsanwaltschaft befindet sich der Mann weiterhin im Krankenhaus, seine 70-jährige Mutter wurde unterdessen festgenommen. Sie bestreitet die Vorwürfe, Ermittlungen wegen Freiheitsberaubung und schwerer Körperverletzung laufen.