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Sohn (8) in Koffer geschmuggelt: 92 € Strafe

Ein Vater ließ den Sohn (8) unter gefährlichsten Bedingungen im Koffer nach Europa schmuggeln. Jetzt wurde er verurteilt ...

Heute Redaktion
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Unfassbare Entdeckung: Die Polizei scannte den Koffer in Marokko und befreite den versteckten Buben (8).
Unfassbare Entdeckung: Die Polizei scannte den Koffer in Marokko und befreite den versteckten Buben (8).
Bild: Reuters

Das Bild ging um die Welt: Ein kleiner Bub wurde im Mai 2015 im Rollkoffer nach Europa geschmuggelt – beim Scan wurde das Kind (8) von der Guardia Civil entdeckt und befreit. Jetzt wurde sein Vater Ali O. (45) von einem Gericht in der spanischen Exklave Ceuta in Marokko verurteilt. Statt den von der Staatsanwaltschaft geforderten drei Jahren Haft kam der Mann von der Elfenbeinküste mit einer Geldstrafe über 92 Euro davon.

Obwohl die Justiz die Haftstrafe mit dem lebensgefährlichen Transport in einem Gepäckstück ohne Luftzufuhr begründet hatte, wurde nun erklärt, dass nicht bewiesen sei, ob der Angeklagte gewusst habe, auf welche Weise sein Sohn nach Spanien gelangen sollte - O. hatte zudem bereits einen Monat in Untersuchungshaft verbracht.

Das Opfer hatte seinen Vater von jeder Schuld freigesprochen

Auch das Opfer Adou O. (heute 10 Jahre) hatte seinen Vater von jeder Schuld freigesprochen. Er hatte erklärt, dass "ein marokkanisches Mädchen" ihn in den Koffer verfrachtet habe. Sein Vater habe nie von einem Koffer gesprochen und ihm stattdessen gesagt, dass er ihn "im Auto" abholen werde. Nach der Kofferträgerin wird weiter gefahndet, die Staatsanwaltschaft forderte für sie eine sechsjährige Haftstrafe.

Nach der Befreiung des Buben wurde sein Vater, ein Philosophie- und Französischlehrer, noch am gleichen Tag festgenommen, als er den gleichen Grenzübergang überqueren wollte. Er hatte damals bereits mit seiner Ehefrau und seiner Tochter in Spanien gelebt und gab an, einem Schleppernetzwerk 5000 Euro für die Familienzusammenführung mit seinem Sohn gezahlt zu haben. Nach dem Urteil zeigte sich der Familienvater erleichtert: "Wir werden anfangen, wieder zu leben. Alle zusammen, meine Frau, meine Tochter, mein Sohn und ich", sagte Ali O.

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