Tirol

Sohn erwürgte fast Mutter: "Sie ist eine Hexe!"

Weil er sie für eine Hexe hielt, würgte ein Tiroler (26) seine Mutter bis zur Bewusstlosigkeit. Nun steht er wegen versuchten Mordes vor Gericht.

Christine Ziechert
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In diesem Haus in Innsbruck versuchte der 26-Jährige, seine Mutter zu erwürgen.
In diesem Haus in Innsbruck versuchte der 26-Jährige, seine Mutter zu erwürgen.
LIEBL DANIEL / APA / picturedesk.com

Ende Juli hatte der Tiroler (26) seine Mutter in deren Innsbrucker Wohnung offenbar mit zwei Messern verfolgt. Die 48-Jährige flüchtete ins Schlafzimmer, doch die Klinke der Tür brach ab, der 26-Jährige stürmte hinein. Anschließend wollte der Innsbrucker mit einem Messer der 48-Jährigen in den Bauch und in die Brust stechen – doch die Frau wehrte sich heftig und konnte ihren Sohn mit dem Fuß wegstoßen.

Doch der 26-Jährige – er hatte die Tat kurz vorher bei der Polizei angekündigt – ließ nicht von seiner Mutter ab: "Der Sohn hat sie nach ihren Angaben dann mit beiden Händen gewürgt, bis sie bewusstlos war", so ein Kripo-Beamte beim heutigen Prozess am Landesgericht Innsbruck. Wie "tt.com" berichtet, erlitt die Frau dabei massive Stauungsblutungen sowie Abwehrverletzungen und musste in ein Krankenhaus gebracht werden: "Sie hat schwere Hämatome im Kopfbereich und an den Oberarmen", so die Ermittler kurz nach der Tat.

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    EXPA / APA / picturedesk.com
    "Ich versuche gerade, meine Mutter umzubringen. Aber es geht nicht. Sie ist eine Hexe!" - Aufzeichnung des Polizeinotrufs

    Beim Prozess erklärte der Tiroler vor den Geschworenen, dass er bei der Tat unter Einfluss einer Psychose gestanden hatte. Dadurch habe er geglaubt, dass sie eine Hexe sei. In dem Moment habe er geglaubt, er müsse sie umbringen, da sie ihm "die Lebensenergie aussauge". Bestätigt wird diese Aussage durch den aufgezeichneten Polizeinotruf, den der 26-Jährige damals gewählt hatte. Darauf ist zu hören: "Ich versuche gerade, meine Mutter umzubringen. Aber es geht nicht. Sie ist eine Hexe!" 

    Zwischen den Eltern und dem Angeklagten kam es offenbar immer wieder zu Streit. Laut dem 26-Jährigen hätten die Eltern sein Leben zerstört. Endgültiger Auslöser dürfte die Wohnung des Mannes gewesen sein, die ihm die Mutter vermittelt hatte. Diese sei für den 26-Jährigen nicht finanzierbar gewesen.

    Opfer war in Lebensgefahr

    Für die Psychiaterin des Gerichtsgutachten war der Angeklagte zum Zeitpunkt der Tat zurechnungsfähig, auch, wenn sie ihm eine stark eingeschränkte Impulskontrolle attestiert. Die medizinische Gerichtssachverständige stellte beim Opfer eine schwere Körperverletzung fest, die jedoch aufgrund des Würgens mit Lebensgefahr verbunden war. Dem 26-Jährigen (es gilt die Unschuldsvermutung) droht nun lebenslange Haft.