Österreich

Sohn geschlagen: Richter zeigte Verständnis

Heute Redaktion
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Rechtsanwalt Philipp Winkler.
Rechtsanwalt Philipp Winkler.
Bild: Sabine Hertel

Familienvater Eyup R. (29) räumte ganz offen ein, seinem Stiefsohn Eniz O. (13) "ein paar Watschen" gegeben zu haben – dennoch ging er ohne Strafe mit Diversion heim.

Ungewöhnliches Ende eines Gewaltprozesses am Wiener Landesgericht. Die Tatsache ist der starken Verteidigung Philipp Winklers geschuldet, der aufzeigte, dass Eyup R. seinen Stiefsohn Eniz angezeigt hatte, da dieser seinen vierjährigen (!) Bruder missbraucht hatte.

Kein Eintrag ins Vorstrafenregister

"Da er mit 13 noch nicht belangt werden konnte, wollte mein Klient sicherstellen, dass der Bursch so etwas Fürchterliches ja nie wieder tut – da rutschte ihm in Rage die Hand aus",

so Winkler.

Und weiter: "Dass diese Causa trotz einer Vorstrafe bei meinem Klienten diversionell, also ohne Eintrag ins Vorstrafenregister, erledigt werden konnte, zeigt, dass der Richter das Verhalten des Vaters zwar nicht billigte, aber zumindest Verständnis aufbringen konnte …"