Der 59-jährige Helmy A. wurde am Dienstagabend im Wiener Landesgericht zu 20 Jahren Haft wegen versuchten Mordes verurteilt. Er hatte seinen 17-jährigen Sohn im Mai 2016 in Floridsdorf mit heißem Wasser verbrüht und mit einem Küchenmesser verletzt.
In Korneuburg wurde ein Mann ebenfalls wegen versuchten Mordes .
Die Geschworenen befanden den Angeklagten im Verhältnis 6:2 für schuldig, seinen Sohn in Tötungsabsicht attackiert zu haben. Er wurde zu 20 Jahren Haft verurteilt, die Heimtücke der Tat wirkte sich erschwerend auf das Urteil aus. Star-Verteidiger Rudolf Mayer meldete Nichtigkeitsbeschwerde und Berufung an, das Urteil ist also nicht rechtskräftig.
Ging mit Wasserkocher und Messer ans Bett
Der gebürtige Ägypter befüllte am 7. Mai einen Wasserkocher und goss das heiße Wasser seinem im Halbschlaf befindlichen Sohn über den Kopf. Danach nahm er ein Messer und fügte seinem Sohn zahlreiche Schnitte und einen Stich in den Rücken zu. Als Motiv gab der Mann an, dass sich sein Sohn auf die Seite seiner Ex-Frau und somit gegen ihn gestellt habe.
"Ich wollte ihm nicht großen Schaden zufügen. Aber ich hab' nicht Anatomie studiert", sagte der Angeklagte. Die schlimmen Folgen: Die linke Gesichtshälfte des Sohnes, dessen linke und Hand und rechter Unterschenkel wurden verbrüht. Die Schnittwunden am Hinterkopf und im Nacken sowie ein Stich in den Rücken waren zum Glück nicht lebensgefährlich.
Scheidung nicht verkraftet
Der gebürtige Ägypter hatte die Scheidung von seiner Frau nicht verkraftet. Er behauptete, zu Unrecht aus dem Haus vertrieben worden zu sein. Nachdem er sich in einem Lokal angetrunken hatte, ließen seine Ex-Frau und seine Tochter den Mann ausnahmsweise in dessen früherer Wohnung übernachten, sie selbst waren nicht anwesend. Dabei kam es zur grausamen Tat.