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Sohn von Beschuldigtem: "Er hatte Angst vor Kuljic"

Sanel Kuljic beschuldigte zwei Personen und behauptete, in der Bundesliga wurden Spiele manipuliert. Das Interview löst jede Menge Wirbel aus.

Heute Redaktion
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Sanel Kuljic bei seiner Verhandlung nach dem Wettskandal 2013.
Sanel Kuljic bei seiner Verhandlung nach dem Wettskandal 2013.
Bild: GEPA-pictures.com

Am Donnerstag wandte sich der ehemalige Teamspieler Sanel Kuljic an die Öffentlichkeit. In einem Interview mit der "Krone" verriet er, er habe Angst um sein Leben – deshalb die Flucht nach vorne. Seine Aussagen schlagen hohe Wellen.

Liga klagt Kuljic



Kuljic nannte zwei Niederlagen des SV Mattersburg in der letzten Saison, die manipuliert gewesen seien. Die Bundesliga kündigte noch am selben Tag an, gemeinsam mit dem ÖFB und dem Klub rechtliche Schritte einzuleiten, damit der 41-Jährige Beweise vorlegen müsse.

Der ehemalige Fußballer ist erst seit rund zwei Jahren wieder auf freiem Fuß, wurde in Folge des großen Wettskandals von 2013 zu fünf Jahren Haft wegen Betrugs, Nötigung und Erpressung verurteilt.

Kuljic nannte "Drahtzieher"



Seine angebliche Kenntnis von bisher unbekannten Manipulationsfällen war nicht der einzige Aufreger des Interviews. Kuljic nannte zwei Personen, deren Namen im Bericht nicht erwähnt wurden, die Drahtzieher hinter dem Wettskandal gewesen seien. Sie seien immer noch aktiv und schienen auch jene Personen zu sein, vor denen er sich fürchte.

Am Samstag ist an selber Stelle, in der "Krone", nun eine völlig andere Perspektive zu lesen. Die Zeitung traf sich mit dem Sohn eines der Beschuldigten zum Interview – auf dessen eigenen Wunsch, wie es heißt.

Sein Vater Ardian T. sei jener Mann, der im ursprünglichen Bericht nicht beim Namen genannt wurde, durch seine Funktion als Klub-Boss von Skenderbeu Korca (Albanien) aber deutlich beschrieben wurde. Vor allem durch den Zusatz, dass es sich um jenen Mann handle, der von der UEFA wegen Spielabsprachen für zehn Jahre gesperrt wurde.

Sohn wehrt sich gegen Kuljic-Aussage



Der 31-Jährige Sohn des Albaners schildert eine ganz andere Sicht der Dinge. "Mein Vater hatte Angst, einfach ein ungutes Gefühl bezüglich seiner Sicherheit. Wer weiß, wozu Leute wie Kuljic, die derartige Behauptungen aufstellen, sonst noch fähig sind." Jegliche Bekanntschaft mit Kuljic bestreitet er.

T. junior auf die Frage, warum Kuljic seiner Ansicht nach seinen Vater beschuldigt? "Er weiß, dass wir das UEFA-Urteil noch immer bekämpfen, weiß, dass jede negative Erwähnung schlecht für uns ist. Er bzw. seine Hintermänner wollten auf diesem Weg Geld von uns erpressen. Darum reden wir auch mit Anwälten in Österreich, wollen auf Erpressung und Verleumdung klagen!"

Brisant: Der Sohn habe dem Blatt auch ein Video vorgelegt, das Kuljic vor zwei Wochen beim Einchecken im Familien-Hotel Tropical in Durres und im Stadion von Korca zeige: "Wer angeblich Angst um sein Leben hat, der checkt im Hotel des Präsidenten ein und kommt in dessen Stadion? Absolut lächerlich!"