Österreich

Mietauto-Chef liefert Vater an Polizei: "Fange neu an!"

Heute Redaktion
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Christian Knoll (33) tat das Richtige: Er zeigte seinen Vater (59) an, deckte eine ungeheuerliche Missbrauchs-Causa auf. Aber: Betrieblich ist der 33-Jährige jetzt am Ende.

Schlussstrich für Christian Knoll (33) aus NÖ nach dem Showdown am Freitag am Landesgericht Korneuburg: Der Chef einer Mietwagen-Firma sagte gegen seinen Vater (59) und dessen Chefin und Liebhaberin (54) aus. Die Transportunternehmerin und der Schulbuslenker hatten auf abartige Weise ein minderjähriges, behindertes Mädchen sexuell missbraucht und die Schandtaten dabei gefilmt („Heute" berichtete).

Schlimme Monate

Für Sohn Christian Knoll waren die letzten Monate wie eine Mischung aus Alptraum und Trash-Film eines durchgeknallten Hollywood-Regisseurs: Ende Mai konfrontierte die langjährige Lebensgefährtin seines Vaters den 33-Jährigen plötzlich mit Pornobildern (Anm.: Vater mit behindertem Mäderl), die ihr die durchtriebene 54-Jährige „anvertraut" hatte (Anm.: Als es für die 54-Jährige eng wurde, tischte sie eine abenteuerliche Erpressungsstory auf).

Der 33-Jährige redete daraufhin mit seinem Vater und der 54-Jährigen: „Sie sagte sie werde mit den Pornos erpresst. Ich schlug ihr vor, vorübergehend ihre Kunden zu übernehmen, aber das wollte sie nicht. Da war mir leider schnell klar: Vater und seine Chefin sind Täter und nicht Opfer."

"Wieder am Anfang"

Der Sohn stellte seinem Vater Ende Mai ein Ultimatum –Selbstanzeige oder Anzeige. Am 10. Juni zeigte Christian Knoll seinen Vater an, und trug wesentlich zur Klärung des schauderhaften Missbrauchs-Falles bei (Anm.: der Vater wurde noch im Juni, die 54-Jährige im Juli verhaftet). Der 59-Jährige wurde zu sechs, seine Loverin (54) zu vier Jahren Haft verdonnert ("Heute" berichtete). Die Urteile sind nicht rechtskräftig.

Christian Knoll steht indes wieder ganz am Anfang: „Ich verlor fast alle Transport-Verträge, musste aufgeben. Ich bekam fürs Unternehmen nicht mal 20 % des Firmen-Wertes, verlor mehrere Hunderttausend Euro, das war schon bitter." Aber der 33-Jährige lamentiert überhaupt nicht: „Wer weiß wofür es gut war, ich versuche es jetzt mit einem Kfz-Betrieb, muss den Neuanfang wagen." (Lie)

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