Österreich

Sohn zündete Haus seiner gehbehinderten Mutter an

Heute Redaktion
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Der 47-Jährige muss jetzt ein halbes Jahr absitzen.
Der 47-Jährige muss jetzt ein halbes Jahr absitzen.
Bild: privat, Daniel Schreiner

Er kam seinen Nachbarn robbend entgegen, schmiss Kot in den Garten, legte Nägel auf die Straße, zündete ein Haus an - jetzt stand der 47-Jährige vor dem Richter.

Der 47-Jährige war offenbar kein angenehmer Zeitgenosse: Robbend und mit ausgestrecktem Mittelfinger begrüßte er gerne seine Nachbarn im Bezirk Gänserndorf, warf Kot in den Garten der Nachbarn, bespickte die Straße mit Nägeln. "Wir wussten nicht, wie weit er gehen würde. Es war schwer einzuschätzen und es war echt nicht leicht mit ihm", so eine Nachbarin im Zeugenstand am Montag in Korneuburg vor Gericht.

Doch nicht nur die Nachbarn mussten unter dem 47-Jährigen leiden - auch seine Mutter (84) im Rollstuhl, sein Bruder und die Schwester, die zugleich Sachwalterin für den 47-Jährigen war. Meistens wurde ums Geld gestritten, der 47-Jährige fühlte sich stets schlecht behandelt und zuckte am 23. April völlig aus: Tobend, brüllend, wüste Drohungen ausstoßend kroch er durch den Garten, schlug mit einem Entlüftungsrohr auf die Erde und verschwand schließlich in der Garage - kurz darauf stand diese in Brand. Schaden: 30.000 Euro. Zum Glück waren die Mutter im Rollstuhl und der behinderte Bruder nicht da.

Vor Gericht leugnete der 47-Jährige den Brand: "Ich war ja nicht da, ich habe geschrieen und nur gedroht, mich selbst zu töten." Bezüglich der gefährlichen Drohungen nahm ihn seine Mutter vor Gericht ein wenig in Schutz. Der Gutachter stellte zwar eine Intelligenzminderung fest, hielt den Angeklagten aber für zurechnungsfähig. Urteil: 18 Monate teilbedingte Haft, sechs Monate muss der 47-Jährige absitzen.

(Lie)