Österreich

Soko jagt Serientäter aus der Wiener Drogenszene

Heute Redaktion
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Schon jedes fünfte Vermögensdelikt geht auf das Konto von Drogenkranken. Bisher konnte die Wiener Polizei schon 123 Serientäter ausgeforschen, 70 wurden verurteilt.

Die Polizei geht mit einer Sondereinheit gegen Beschaffungskriminalität vor. Ein siebenköpfiges Team jagt seit zwei Jahren „Berufskriminelle" aus der Szene.

Nun die erste Bilanz: Bisher wurden 123 Serientäter ausgeforscht und 1.997 Delikte geklärt. Die Gesamtschadenssumme beträgt 1,17 Millionen Euro. 70 Verdächtige wurden verurteilt, insgesamt wurden über 88 Jahre Haft verhängt. Einbrüche (54,7 Prozent), Diebstähle (32,6 Prozent) und Hehlerei (7,4 Prozent) waren die am häufigsten verübten Delikte, um an Geld für Drogen zu kommen.

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Denn süchtig sein ist teuer: Jedes fünfte Vermögensdelikt geht auf das Konto von Drogenkranken. Im Vorjahr wurden 30.000 Fälle in Zusammenhang mit Suchtgift registriert.

Laut Polizei benötigt ein Konsument pro Tag 40 bis 70 Euro für „Stoff". Die Arbeitslosenquote beträgt fast hundert Prozent, ein Großteil des Geldes wird über Beschaffungskriminalität „aufgestellt"

Die 2015 gegründete Einheit arbeitet als Bindeglied zwischen Landeskriminalamt, den 14 Stadtpolizeikommanden mit den Kriminalreferaten sowie den Kriminalsachbearbeitern auf den Inspektionen, so Michael Mimra vom LKA-Ermittlungsdienst. "Es geht um eine deliktorientierte Fallbearbeitung." Gewöhnlich konzentriere sich der Drogenfahnder auf Suchtmitteldelikte, ein einzelner Fahrrad- oder Ladendiebstahl wird auf der Polizeiinspektion abgehandelt. Das neue Team soll helfen, hinter solchen Fällen mögliche Serien zu entdecken.

(pet)