Österreich

SOKO Kellergasse: Polizei schnappt Serien-Einbrecher

Heute Redaktion
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Bild: Heute/Nittner

Weil zwei Unbekannte im August in Hohenau an der March versuchten, eine Zeitungskasse zu knacken, aber dabei von der Exekutive beobachtet wurden, gelang der Polizei jetzt ein großer Ermittlungserfolg. Sie schnappte ein Quartett, das 211 Einbrüche in Vereinslokale, Weinkeller, Heurigenbetriebe und auch Jugendheime in den Bezirken Gänserndorf und Mistelbach beging. Gesamtschaden: 283.000 Euro.

Es war das Fluchtauto der beiden unbekannten Täter, mit dem sie vorerst auch davonkamen, das die aufmerksamen Beamten auf die richtige Fährte brachte. Denn: Der Pkw, mit dem die beiden Männer recht brachial über Feldwege davonbrausten, war gestohlen. „Viele sehen das als Bagatell-Diebstahl, die Beamten hat das aber gewurmt. Sie haben sich hineingekniet, konnten den Zulassungsbesitzer ausforschen und das Auto sicherstellen“, berichtet Oberst Heinz Kirchner, Bezirkspolizeikommandant von Gänserndorf.

Bei einer Hausdurchsuchung des 33-Jährigen fanden die Ermittler schließlich verdächtige Gegenstände, darunter Werkzeug, das von Einbruchsdiebstählen in Vereinshäuser, Gasthäuser, Heurigen und Weinkeller stammte. „Es ist akribisch genaue Ermittlungsarbeit, die unsere Leute geleistet haben“, ist Polizei-Chef Franz Prucher stolz auf seine Mannschaft. Auch drei weitere Beschuldigte konnten neben dem 33-Jährigen ausgeforscht werden: Seine Lebensgefährtin (36), der Stiefsohn (16) und ein Bekannter (36). Sie hatten im Laufe eines Jahres bei ihren Coups Unmengen an Elektroartikel, Schmuck, Aggregate, Vereinskassen, aber auch Wein gestohlen.
Insgesamt 342 Strafhandlungen, darunter 211 Einbruchsdiebstähle, 125 Zeitungskassen-Coups, drei Urkundenunterdrückungen, zwei weitere Diebstähle und eine Sachbeschädigung gehen auf die Kappe des Quartetts. Sie sind geständig und wurden bei der Staatsanwaltschaft Korneuburg angezeigt.

Johannes Schmuckenschlager, österreichischer Weinbaupräsident, ist erleichtert: „Es handelt sich hier auch um ein Kulturgut des Weinviertels. Es ist auch ein immaterieller Schaden – es wurde dort eingebrochen, wo sich die Leute treffen. Auch sind solche Vorfälle mit Angst verbunden: Kellergassen sind für viele Bauern auch Arbeitsstätte, Kellerräume können weitläufig sein. Da weiß man nie, ob noch jemand da ist“, und fügt hinzu: „Das hat gezeigt, dass wir imstande sind, die Sicherheit in unserem Land zu gewährleisten.“

Zahlreiche Gegenstände des Diebesguts konnten noch nicht zugeordnet werden. Polizei-Chef Franz Prucher appelliert an die Opfer, sich zu melden. Die Fotos der Beute finden Sie .