Österreich

Soldat wagte den Bungee-Sprung im Nebel

Heute Redaktion
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Für das Highlight am Heldenplatz hatte ein Soldat mit einem Bungee-Sprung bereits am Tag vor der großen Leistungsschau des Bundesheers am Nationalfeiertag gesorgt. Das Mitglied des Jagdkommandos hatte sich vom 192 Meter hohen Kran in die Tiefe gestürzt und damit für einen neuen Weltrekord gesorgt.

gesorgt. Das Mitglied des Jagdkommandos hatte sich vom 192 Meter hohen Kran in die Tiefe gestürzt und damit für einen neuen Weltrekord gesorgt.

Der Soldat des Jagdkommandos - seine Identität bleibt geheim - sprang um 10:40 Uhr mit einer Sturmhaube von der Spitze des 192 Meter hohen Krans in die Tiefe. Mit den Worten "5, 4, 3, 2, 1. Numquam Retro ("niemals zurück", Motto des Jagdkommandos, Anm.)" wurde der Countdown angezählt. "Is ma wuascht" war der letzte Kommentar des Springers. Selbst der gespenstische Nebel hat den kühnen Mann nicht davon abgehalten, zu springen.

Spitzengeschwindigkeit bis 120 km/h

Dann fiel der Mann aus Sicht der Zuschauer plötzlich aus dem Nebel in die Tiefe, dabei erreichte er eine Spitzengeschwindigkeit von etwa 115 bis 120 km/h. Nach 3,2 Sekunden war der Sprung vorbei.

Der Soldat war begeistert: "War super, wirklich lässig." Er würde das "sofort wieder machen" und versuchte auch, andere Menschen für die Sache zu begeistern. "Ich rate es einem jeden, der da steht, dass er es auch einmal probiert. Ist wirklich toll." Nur vom Wetter war der Soldat enttäuscht, weil er so den Ausblick über die Stadt nicht genießen könne. "Auf den hätte ich mich eigentlich gefreut."

Die Zuschauer, die Augenzeugen des Rekordversuchs wurden, jubelten dem Springer zu. "Das ist der höchste Bungee-Kran der Welt, noch nie vorher ist jemand von so einem hohen Kran gesprungen", sagte Ex-Skispringer und Bungee-Unternehmer Rupert Hirner, der die Idee zu dem Rekordversuch hatte.

Der Soldat hat in der Früh verschlafen und dadurch nichts gefrühstückt, wie er in einem Interview vor dem Sprung zugab. Zu allem bereit, verzichtete er vor Ort auf spezielle Aufwärmübungen und fuhr mit ruhiger und besonnener Miene den Kran hinauf.

Wetter nicht optimal

Der Weltrekordversuch wurde ein wenig vom Wetter überschattet. Denn anstelle des erwarteten strahlenden Sonnenscheins war Wien am Vormittag von einer dichten Nebelsuppe verhüllt.

Anfangs war der Zuschauerauflauf noch begrenzt, bis zum Start trudelten aber so viele Schaulustige ein, dass der Publikumsbereich doch noch gut gefüllt war.

Verteidigungsminister Gerald Klug war vor Ort, wollte aber nicht selbst springen. "Heute ist es mir wichtig, dass ich meinem Jagdkommandosoldaten die Daumen drücke", begründete Klug seine Zurückhaltung.

Weiteres Programm

Im Anschluss an den Weltrekordversuch haben alle anderen Interessierten die Möglichkeit zum Bungee-Jumping. Wer selbst den Sprung wagen möchte, muss 192 Euro (für 192 Meter Höhe) berappen, man darf aber nicht mehr als 105 Kilogramm schwer sein. Um 16.30 Uhr gibt es eine Musikdarbietung am Heldenplatz von der Gruppe "Sternenstaub" und um 19 Uhr spielt "Die 3". Auch am Samstag und am Sonntag findet das "Publikumsspringen" statt.

"Heute" testete den Kran vorab

"Beim Einsteigen war ich noch cool, aber mit jedem Meter ist das mulmige Gefühl im Magen mehr geworden", sagt "Heute"-Fotografin Denise Auer am Donnerstag. "Nicht einmal der grandiose Ausblick in 192 Metern Höhe hat mich ganz abgelenkt!" Zum Genießen wird auch jener Stabswachtmeister des Jagdkommandos, der sich heute in die Tiefe stürzt, keine Zeit haben.

Die Höhe des Krans wurde an die Europabrücke in Tirol angepasst, von der vor 20 Jahren zum ersten Mal ein Bungee-Jump absolviert wurde. Der Weltrekord soll dem ganzen Jagdkommando zugeschrieben werden.

Am Samstag beginnen die Feierlichkeiten um 9 Uhr mit Kranzniederlegungen in der Krypta, um 10.30 Uhr werden die Rekruten angelobt. Von 12 Uhr bis 17.30 Uhr zeigt das Bundesheer, was es alles kann. "Nordwand" treten um 17.30 Uhr, die "Mayrhofner" um 19.30 Uhr auf.