Politik

Soldatinnen mit Kopftuch beschäftigen Parlament

Heute Redaktion
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Österreichische Soldaten und Soldatinnen mit Kopftuch bei einem Hilfseinsatz im Iran.
Österreichische Soldaten und Soldatinnen mit Kopftuch bei einem Hilfseinsatz im Iran.
Bild: Bundesheer

2003 leistete das Bundesheer einen Asssistenzeinsatz im Iran. Das Parlament beschäftigt nun die Frage, warum dabei weibliche Soldatinnen Kopftücher trugen.

Ende Dezember hatte Heeresminister Mario Kunasek (FPÖ) auf Facebook einen Einsatzbericht aus dem Iran 2003 (Minister unter Schwarz-Blau war damals Platter, Anm.) geteilt. Das beschert ihm nun eine Anfrage der Liste Jetzt. Denn: Die Fotos zeigen mitunter auch österreichische Soldatinnen mit Kopftuch.

Österreichische Soldatinnen zum Kopftuch gezwungen?

Jetzt-Mandatarin Holzinger vermutet dahinter eine "geschlechterspezifische Diskriminierung", weil nur die weibliche Soldaten ihren Kopf bedecken mussten. Jetzt hat sie Kunasek elf Fragen darüber in einer parlamentarischen Anfrage gestellt. In der Anfrage will sie etwa wissen, ob es Vorschriften zum Aussehen in muslimischen Gebieten gibt, wie viele Soldatinnen damals Kopftuch getragen hatten und ob sich ein solches Szenario 2019 wiederholen könnte.

Holzinger: "Sollten Frauen im Einsatz unter schwarz-blauer Führung tatsächlich gezwungen worden sein, Kopftuch zu tragen, wäre das ein Skandal." Denn: "Ein [...] Zwang zum Kopftuch ist – sowohl im Inland als auch im Ausland – in jeder Hinsicht abzulehnen!"

Holzinger: "Bundesheer hat vorbildlich agiert"

Grundsätzlich will Holzinger den Einsatz des Bundesheeres in der südiranischen Stadt Bam nach einer Erdbebenkatastrophe, bei der mehr als 26.000 Menschen gestorben waren, aber nicht kritisieren: "Unser Bundesheer hat hier in vorbildlichster Art und Weise Hilfe geleistet."

Auch die iranischen Behörden und verschiedenste internationale Institutionen hatten den äußerst schnell organisierten Einsatz des Bundesheeres gelobt. (mat)