Gesundheit

Und was jetzt? HEUTE-Redakteurin hat Angst vor Impfung

Heute.tierisch Redakteurin Christine Kaltenecker hat mittlerweile wirklich Angst vor der Impfung. Warum das so ist, erzählt sie hier ganz offen.

Christine Kaltenecker
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Heute.tierisch Redakteurin (am Bild mit ihrem Hund "Kirby") Christine Kaltenecker ist verunsichert.
Heute.tierisch Redakteurin (am Bild mit ihrem Hund "Kirby") Christine Kaltenecker ist verunsichert.
privat

Um mal gleich eines vorwegzunehmen: Ich bin weder ein Corona-Leugner, noch ein Impfgegner und würde wohl alles begrüßen, was meinen Alltag wieder mit "Leben" erfüllt. Ich sah bisher auch alles ziemlich pragmatisch und hüpfte innerlich als die ersten Impfdosen in Österreich erhältlich waren, denn was wäre denn die Alternative gewesen? Ewig Maske? Ewige Isolation? Ständiges Nasenbohren für einen Besuch bei meiner Omi? Ist doch - salopp gesagt - kacke.

Diagnose: APC Resistenz

Allerdings hat sich meine Sichtweise mittlerweile um 180 Grad gedreht. Auch wenn ich mit 37 vermutlich noch lange, lange, lange nicht an der Reihe für die vielversprechende Impfung gewesen wäre, habe ich mittlerweile wirklich Todesangst davor. Beim Wort "Blutgerinnsel" oder "Embolie" stellt es mir die Haare zu Berge, da mir eine Blutgerinnungsstörung schön brav von Uromi zu Omi zu Vati zu mir, vererbt wurde. Juhuu! Mama hatte in der Gendominanz wohl wenig Mitspracherecht und so bekam ich nach einem Lungeninfarkt meines Vaters nach einem Bluttest mit 14 ebenfalls die Diagnose "APC Resistenz" - vereinfacht ausgedrückt, heißt das so viel wie: "Mein Blut gerinnt bzw. verklumpt einfach schneller".

X-Men in Gummistrümpfen

Klingt harmlos (manche meinten sogar, ich sei sowas wie Wolverine aus X-Men, weil ich bei kleinen Wunden zusehen konnte, wie sich der Kratzer schloss) und ist es wahrscheinlich heute auch, wenn man sich an ein paar Regeln hält: Keine Antibaby-Pille (Check), nicht Rauchen (na, fast) und bei Liegegips und Transatlantikflügen brav Heparin spritzen. Schwangerschaften wirken sich auch doof aus, weshalb meine Oma schon seit ihrem 17. Lebensjahr die sexy Kompressionsstrümpfe trägt, weil sie seit ich denken kann, immer wieder Thrombosen in den Beinen hat - nicht mit mir, ich hab Hunde. 

Keiner weiß etwas...

Ich könnte damit extrem gut leben, wäre da jetzt nicht eine Impfung in die "Freiheit". Eine Impfung, die sich nach all den jüngsten Ereignissen für mich vielleicht als "toxisch" erweist? Aber das Allerschlimmste für mich kommt eigentlich jetzt: KEINER SAGT MIR WAS ICH TUN SOLL! Ich habe Gott und die Welt angerufen. Spezialisten für Blutgerinnung. Die Ärztekammer. Internisten. Alle halten sich bedeckt und keiner gibt mir einen Rat. Einer meinte (und ich muss hinzufügen, der war wirklich sehr nett): "Frau Kaltenecker, ich verstehe Sie. Sie können nur das Risiko eingehen, sich ganz genau beobachten und falls Ihnen irgendetwas auffällt, hysterisch zum Arzt rennen!" Na, sehr super!

So. Impfung fällt vorläufig mal aus. Corona-Infektion würde sich vermutlich bei mir ebenso dramatisch auswirken. Und jetzt? Kein "Grüner Pass" für mich - ich bleibe wohl bald ein "Mensch zweiter Klasse" der ungeimpft im Homeoffice eine Ansteckung vermeiden muss. Wie heißt es so schön? "Irgendwann mog i nimmer..."