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Sollen Solarien verboten werden?

Anlässlich des Weltkrebstages entwickelt sich in Deutschland eine hitzige Debatte. Die Krebshilfe fordert ein bundesweites Verbot für Solarien.

Heute Redaktion
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Die deutsche Krebshilfe und Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Prävention (ADP) fordern ein deutschlandweites Verbot von Solarien.

Das Risiko an einem Melanom zu erkranken sei bei Menschen unter 35 Jahren, die einmal pro Woche ins Solarium gehen, um 60 Prozent erhöht. Erkrankungen aufgrund der Sonnenbank würden jährlich bei 3.400 Personen auftreten, in 800 Fällen würde die Erkrankung tödlich verlaufen.

Für Kinder und Jugendliche ist es in Deutschland seit 2009 verboten das Solarium aufzusuchen, in Österreich seit 2010. Dennoch haben es Schätzungen nach ungefähr 140.000 Jugendliche in Deutschland auch trotz des Verbots auf die Sonnenbank geschafft.

Doppelt so viele Krebsfälle in 20 Jahren?

Experten rechnen mit einem Anwachsen an Krebserkrankungen in den nächsten 20 Jahren. Die am meisten beeinflussenden Faktoren sind eine wachsende, älter werdende Bevölkerung und der Lebensstil. Demnach zeigt die Bevölkerung zu wenig Offenheit ihren Lebensstil an Empfehlungen der WHO anzupassen, etwa nicht zu rauchen, weniger oder nicht zu trinken, sich regelmäßig zu bewegen und ausgewogen zu ernähren.

Moderate Nutzung versus keine sichere Dosis

Die Sonnenstudio-Betreiber wirft Krebshilfe den Mangel einer wissenschaftlichen Grundlage vor. „Eine moderate Solariumsnutzung steigert nicht das Risiko." Mit moderat sind nach seinen Angaben nicht mehr als 50 Sonnenstudiobesuche im Jahr gemeint.

Es gäbe keine sichere Dosis, argumentiert wiederum die Kresbhilfe. „Gebräunte Haut ist nicht gesund. Sie altert schneller und kann Vorstufen zum Krebs entwickeln." Eckhard Breitbart, Dermatologe und Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Prävention (ADP) fügt dem hinzu:„Jede Solariennutzung führt zu gesundheitlichen Schäden."

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