Österreich

Demo und "Schreiminute" beim Kanzlerfest

Heute Redaktion
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Bis zu 10.000 Teilnehmer werden morgen nahe dem "Kanzlerfest" gegen die Abschiebepolitik der türkis-blauen Bundesregierung protestieren.
Bis zu 10.000 Teilnehmer werden morgen nahe dem "Kanzlerfest" gegen die Abschiebepolitik der türkis-blauen Bundesregierung protestieren.
Bild: picturedesk.com

Die Plattform für eine menschliche Asylpolitik ruft zur Großdemo gegen die Abschiebepolitik der Bundesregierung auf. Dabei wollen sie einen "Zwischenstopp" beim Sommerfest von Kanzler Kurz einlegen.

Dass das Datum von Bundeskanzler Sebastian Kurz' Sommerfest just auf den Weltflüchtlingstag fällt, stößt der "Plattform für eine menschliche Asylpolitik" sauer auf. Wie berichtet, ruft sie zu einer Großdemo gegen die Abschiebepolitik der Bundesregierung auf. Der Veranstalter rechnet mit mindestens 10.000 Teilnehmern.

Demonstranten ziehen vom Hauptbahnhof zum Karlsplatz

Los geht es um 18 Uhr bei der Auftaktkundgebung in der Sonnwendgasse beim Hauptbahnhof Wien (Favoriten). Nach einer "Schreiminute" setzt sich der Demozug über Favoritenstraße und Wiedner Hauptstraße in Bewegung. Ziel ist der Karlsplatz, wo um 19.45 im Resslpark vor der Karlskirche die Abschlussveranstaltung stattfinden soll. Das Ende der Veranstaltung ist für 22 Uhr geplant.

Zwischenstopp beim "Kanzlerfest"

Auf ihrem Weg planen die Organisatoren gegen 19 Uhr einen Zwischenstopp in Nähe des Palais Schönburg in der Rainergasse (Wieden). Hier empfängt Bundeskanzler Sebastian Kurz hunderte Gäste aus Politik und Wirtschaft sowie seinen Ehrengast, den CSU-Minister Andreas Scheuer.

"Zeitgleich trifft Innenminister Kickl auf seinen rechtsextremen Amtskollegen Salvini von der Lega Nord. In diesen Treffen soll der Ausbau der 'Festung Europa' vorangetrieben werden. Dagegen wehren wir uns. Unser Anliegen ist es, Menschenleben zu schützen. Wir laden alle, die für eine menschliche Asylpolitik stehen und die Asylpolitik-Vorhaben der Regierung ablehnen, ein, mit uns gemeinsam zu demonstrieren", erklärt der Sprecher der Plattform Erich Fenninger in einer Aussendung.

Ihren Protest wollen die Demonstranten in Hörweite des Palais Schönburg mit einer weiteren Schreiminute ausdrücken.

Regenschirme als Symbol für Schutz

Nach Reden von Lucia Steinwender (System Change, not Climate Change) und Axel Magnus (SozialdemokratInnen und GewerkschafterInnen gegen Notstandspolitik) wollen die auch Demonstranten ihre mitgebrachten Regenschirme aufspannen. Diese sollen in Anlehnung der internationalen "Umbrella marches" ein Zeichen für den Schutz von schutzsuchenden Menschen setzten.

ÖAMTC warnt vor Staus

Laut Polizeisprecher Paul Eidenberger sind derzeit keine Straßensperren geplant. Beim Palais Schönburg in der Rainergasse werden jedenfalls Polizisten vor Ort sein, die im Bedarfsfall Zugangssperren errichten. Insgesamt werden für die Demo 100 Beamte im Einsatz sein.

Der ÖAMTC warnt die Autofahrer mit temporären Verkehrssperren und Verkehrsableitungen auf der Marschroute selbst sowie auf allen angrenzenden Straßenzügen zu rechnen. Staus oder teils erhebliche Verzögerungen könnte die Folge sein.

(lok)

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