Politik
Sonderschule: Heinisch- Hosek will Wahlfreiheit
Bildungsministerin Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ) verweist in der Debatte, wo Kinder mit Beeinträchtigungen unterrichtet werden sollen, auf die Wahlfreiheit der Eltern. Dieses könnten entscheiden, ob ihr Kind eine Sonderschule oder Integrationsklasse besucht. Entscheidend sei aber ohnehin, dass die Kinder bestmöglich gefördert werden, wird sie im Ö1-"Mittagsjournal" zitiert.
Bildungsministerin Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ) verweist in der , auf die Wahlfreiheit der Eltern. Diese könnten entscheiden, ob ihr Kind eine Sonderschule oder Integrationsklasse besucht. Entscheidend sei aber ohnehin, dass die Kinder bestmöglich gefördert werden, wird sie im Ö1-"Mittagsjournal" zitiert.
Einzelne Sonderschulen müssten auch künftig bestehen bleiben, so die Bildungsministerin: "Es geht darum, fördernde individualisierte Angebote für alle Kinder möglichst wohnortnahe zur Verfügung zu stellen, an vielen Integrationsstandorten ist das schon möglich. Manche Unterstützungsangebote sind jedoch zurzeit nur an spezialisierten Einrichtungen verfügbar."
Sie verteidigt, dass die Schaffung flächendeckender integrativer Angebote bis 2020 dauern soll: Neben den Schulen müssten auch Soziale Dienste, Jugendwohlfahrt und Gesundheitswesen eingebunden werden.
Grüne: Antrag auf Abschaffung der Sonderschule
Die Grünen planen unterdessen Druck für die Reform: Im nächsten Unterrichtsausschuss im Parlament am 7. Oktober werden sie einen Antrag auf Abschaffung der Sonderschule einbringen, kündigte Bildungssprecher Harald Walser an. "Österreich verschläft die internationale Entwicklung und gerät in Sachen inklusiver Pädagogik immer weiter ins Hintertreffen", begründet er seine Forderung nach "raschen, aber überlegten Schritten".
Sonderschulen sind menschenrechtswidrig
Sonderschulen seien bereits 2008 vom Monitoringausschuss zur Umsetzung der UN-Menschenrechtskonvention als menschenrechtswidrig kritisiert worden. Ziel müsse stattdessen eine inklusiv geführte Gemeinsame Schule aller Kinder bis 14 sein, die individuell auf die Bedürfnisse der Kinder eingehe. Dazu brauche es aber entsprechende Rahmenbedingungen und mehr Personal, so Walser. Die derzeitigen Sonderschulen sollen nach Walsers Wunsch zu Kompetenzzentren umgebaut werden, die u.a. den Schulen bei der inklusiven Gestaltung des Unterrichts helfen, Weiterbildung anbieten, Schulplätze im Bezirk koordinieren und Eltern beraten.