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Song Contest: Krim stimmt weiter für Ukraine ab

Heute Redaktion
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Bild: EPA

Trotz des umstrittenen Anschlusses an Russland stimmen die Menschen auf der Halbinsel Krim beim laufenden Eurovision Song Contest weiter als Teil der Ukraine ab. Grund ist, dass die Telefonnetze auch fast zwei Monate nach der russischen Machtübernahme weiter von ukrainischen Anbietern betrieben werden.

weiter als Teil der Ukraine ab. Grund ist, dass die Telefonnetze auch fast zwei Monate nach der russischen Machtübernahme weiter von ukrainischen Anbietern betrieben werden.

Nach den Regeln des ESC können Fans auf der Schwarzmeerhalbinsel mit gut zwei Millionen Einwohnern also für jedes andere im Finale vertretene Land außer der Ukraine anrufen oder SMS schreiben. Anders als die übrigen Russen können die Krim-Bewohner wegen des Sonderstatus aber für den Auftritt der votieren.

Politische Entscheidung auf dem Rücken der Zwillinge?

Für diese gab es allerdings Buhrufe aus dem Publikum - eine Seltenheit beim Song Contest. Hinter der Bühne flossen die Tränen, die 17-jährigen Mädchen dachten ans Aufhören.

Auf das russische Abschneiden bei der internationalen Musik-Olympiade dürfte das Stimmverhalten aber keinen wesentlichen Einfluss haben, wie der Moskauer Musikproduzent Josef Prigoschin meint. "Für uns ist es aber natürlich jetzt besser, wenn die Krim-Bewohner von ukrainischen Nummern für uns stimmen", sagte Prigoschin der Staatsagentur Itar-Tass. Die Sängerinnen Maria und Anastasia hatten am Dienstag das gemeistert und treten an diesem Samstag im Finale auf.

Stimmt die ganze Welt für Ukraine?

Telefon-SMS statt Protestplakate: Die Wahl könnte die größte Demo Europas werden, indem die Wähler die Ukraine unterstützen und damit Russland und seinem Regierungschef Wladimir Putin einen Denkzettel verpassen. Die ukrainische Sängerin Maria Yaremchuk (21) zählt nicht nur zu den Top 5 im bisherigen Favoriten-Ranking. Sie könnte als Siegerin der Herzen den Titel nach Hause nehmen.

Eine Textzeile in ihrem Song „Tick Tock“ lautet bedeutungsvoll: „Wir gehören zueinander wie eine Schwester zu ihrem Bruder“. Außerdem hat Maria Yaremchuk Blut für Verletzte auf dem Maidan in Kiew gespendet. Grund genug für Solidaritätspunkte!

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