Wien
Sonn-derbar? Solis in Wien haben trotz Lockdowns offen
Null Sonnenstunden gab es im neuen Jahr bisher in Wien. Die Solarien haben trotz Corona und Lockdowns offen – und freuen sich über regen Zulauf.
„Wir hatten im heurigen Jahr bisher keine einzige Sonnenstunde in Wien“, bestätigen die Meteorologen der Hohen Warte. Auch für die Sonne gibt es zwischen abgesagten Silvesterfeiern und Lockdown-Verlängerung offenbar nichts zu lachen. Und mit nur 29 Sonnenstunden – im Schnitt sind es normalerweise 52 – war auch der vergangene Dezember mehr wolkig als heiter.
Zehn Prozent mehr Sonnenhungrige in den Solarien
Heiter ist dafür die Stimmung bei den Betreibern der Sonnenstudios. Sie verzeichnen „ein Plus von etwa zehn Prozent“, so Robert Thum, Branchensprecher der Solarien, zu „Heute“. Denn im Unterschied zu Fitnessstudios (siehe unten) dürfen Solarien aufgrund ohnehin strenger Hygieneauflagen trotz Lockdown öffnen. „Abstand, eigene Kabinen, kein körperlicher Kontakt, regelmäßige Desinfektion, bargeldloses Zahlen, namentliche Erfassung jedes Besuchers, spezielle haftungsabweisende Oberflächenbeschichtungen etc. – all diese Kriterien sind für uns Standard, daher haben die Studios auch geöffnet“, so Thum. Weiters ist jedes Studio mit einer besonderen Lüftungsanlage ausgestattet, die für den Abtransport der entstehenden Wärme sorgen muss. So werden Viren, Bakterien und Keime umgehend abgeführt. Solarien verfügen über eine eigene Zu- und Abluft mit einer Luftmenge von bis zu 200 Kubikmeter pro Stunde. Nun kommt noch Maskenpflicht bei Betreten und Verlassen des Studios hinzu.
UV-Licht regt Vitamin-D-Produktion an
Thum: "Die Stärkung des Immunsystems ist ein entscheidender Faktor für uns alle. Viele medizinische Studien weisen nach, dass künstliches UV-Licht das Immunsystem durch die davon angeregte körpereigene Vitamin-D-Produktion stärken kann." Die Impfung ersetzt das "Soli" aber freilich nicht.
"Heute"-Lokalaugenschein in Brigittenauer "Soli"
Und wie läuft Solarium unter Corona-Bedingungen? "Heute" schaute Montagnachmittag in der Sun & Beauty Lounge in Wien-Brigittenau vorbei, ließ sich von Filialleiterin Sabine Pscheidl (50) den Ablauf erklären: "Im Prinzip läuft der Besuch ab, wie immer. Mit dem Unterschied, dass wir und die Kunden Mund-Nasen-Schutz tragen müssen. Das gilt aber natürlich nicht in den Kabinen selbst, da wir dort ohnehin immer sehr streng auf die Hygiene achten, nur eine Person im Raum ist und wir sehr leistungsstarke Lüftungsanlagen haben."
Kundin Jacqueline (19) stört die Maske bei Betreten und Verlassen nicht, wie sie "Heute" verrät: "Das macht mir nichts, in der Kabine selbst kann ich sie ja eh abnehmen. Gerade wenn das Wetter so ist wie derzeit, gehe ich ab und zu ganz gerne zum ,Sonnetanken' ins Solarium. Das macht nicht nur glücklich und entspannt, sondern ist auch gesund, wenn man es nicht übertreibt."