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Sonnenschirm von Wind erfasst – durchbohrt Mann

Bei einem Strandbesuch wurde das Bein eines Argentiniers von einem vom Winde verwehten Sonnenschirm durchbohrt. Er erlebte höllische Schmerzen.

20 Minuten
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Ignacio Mascarenhas musste stillhalten, als die Feuerwehr die Eisenstange in seinem Bein mit einer Kreissäge durchtrennte.
Ignacio Mascarenhas musste stillhalten, als die Feuerwehr die Eisenstange in seinem Bein mit einer Kreissäge durchtrennte.
20 Minuten / La Capital

Der 31-jährige Ignacio Mascarenhas lag am Nachmittag des 24. Dezember mit seiner Freundin Mailén am Strand von Mar del Plata, einer Küstenstadt 400 Kilometer südlich der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires, als plötzlich ein Sturm aufkam. Eine starke Windböe wehte dabei einen Sonnenschirm aus der Haltung. Dieser flog rund 40 Meter durch die Luft und durchbohrte schließlich das Bein des Strandbesuchers.

"Es war wie ein Speer. Die Schmerzen waren unerträglich", erzählt der Musiklehrer der Zeitung "La Capital". Ein Surfer eilte sofort zur Hilfe. Der Helfer montierte das Oberteil des Sonnenschirms ab, doch die Eisenstange ließ er stecken - aus Angst, Mascarenhas könnte bei deren Entfernung verbluten.

"Dir wird sogar die Seele wehtun"

Wenig später kamen eine Ambulanz und die Feuerwehr. Für den Transport ins Spital war aber die lange Stange noch ein Problem. "Wir mussten auf jemanden warten, der eine Säge mitbrachte, um die Enden des Eisens zu kürzen", sagte er. Für Mascarenhas vergingen 30 unendliche Minuten, wie er selbst schildert.

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    Warnung der Redaktion.
    Warnung der Redaktion.
    Heute

    Als die Spezialisten endlich mit einer Kreissäge kamen, wurde es für den Verletzten noch schmerzhafter. Einer der Helfer sagte zu Mascarenhas: "Das wird jetzt vibrieren, und dir wird sogar die Seele wehtun". Und so war es auch. "Der Schmerz, den ich empfand, war unbeschreiblich. Sie gaben mir Morphium, aber es hat nichts gebracht. Mir war plötzlich sehr kalt und ich hatte Herzrasen", sagte der 31-Jährige.

    Dennoch ein kleines Wunder

    In der Notaufnahme wartete ein Chirurgenteam auf ihn. "Sie haben eine unglaubliche Arbeit geleistet. Ich durfte sogar schon am späten Abend nach Hause gehen und Heiligabend mit meiner Familie verbringen." Der Argentinier hatte gewaltig Glück: Die Eisenstange hatte weder Sehnen, noch Nerven, Venen oder eine Arterie berührt. "Kein einziges Blutgefäß wurde getroffen. Die Ärzte sagten mir, dass ich nicht einmal geblutet hätte, als sie die Stange herausnahmen." Fünf Zentimeter weiter oben, hätte das Eisen seine Oberschenkelarterie erwischt. "Und ich wäre in 30 Sekunden verblutet", so Mascarenhas.

    Heute freut er sich eigentlich, dass er vom fliegenden Sonnenschirm verletzt wurde: Hinter ihm spielten zwei kleine Mädchen. Ignacio Mascarenhas will sich gar nicht vorstellen, was passiert wäre, hätte der Sonnenschirm die Kinder getroffen.