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Sony XH95 (2020) im Test: Der Netflix-TV schlechthin

Sucht man nach anständigen LCD-TVs mit leistbaren Preisen, kommt vor allem Sony in die engere Auswahl. Der neue XH95 punktet bis auf wenige Details.

Rene Findenig
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    Sony hat 2020 sein 4K-LED-LCD-Flaggschiff XH95 Bravia ausgepackt. In den Größen 49, 55, 65, 75 und 85 Zoll reichen die Preise dabei von 1.299 bis 4.299 Euro.
    Sony hat 2020 sein 4K-LED-LCD-Flaggschiff XH95 Bravia ausgepackt. In den Größen 49, 55, 65, 75 und 85 Zoll reichen die Preise dabei von 1.299 bis 4.299 Euro.
    Heute

    Sony hat 2020 sein 4K-LED-LCD-Flaggschiff XH95 Bravia ausgepackt. In den Größen 49, 55, 65, 75 und 85 Zoll reichen die Preise dabei von 1.299 bis 4.299 Euro. "Heute" hat das 55-Zoll-Modell um 1.699 Euro getestet. Neu im TV ist das so genannte "X-Wide Angle", das ab dem 55-Zoll-TV zur Verfügung steht. Durch die Technologie und das gesteuerte Licht der Hintegrundbeleuchtung bietet der TV einen guten Betrachtungswinkel, bei dem Farben und Lichtverhältnisse stabil bleiben. Nicht nur das: Der Fernseher zeigt im Betrieb kaum Spiegelungen und ist selbst bei Lichteinfall schön anzusehen.

    Auch das schicke Design gefällt. Sony lässt sich beim XH95 auf keine Experimente ein, sondern bietet tolle Verarbeitung bei minimalistischer Optik. Der dünne Rahmen und die äußerst stabilen Standfüße bestehen aus Aluminium, die Rückseite aus Kunststoff, der allerdings ebenfalls hochwertig wirkt. Praktisch: Die im Vergleich zum Vorgänger nun leichter zu erreichenden Kabelanschlüsse sind links am TV so positioniert, dass die Kabel an den (auch nach innen) verstellbaren Standfüßen angeklipst werden können, um sie so zu verdecken. Gleiches gilt auch für das Stromkabel, das auf der rechten Hinterseite über den rechten Standfuß geführt werden kann.

    Was Gamer wissen müssen

    Auf der Vorderseite findet sich eine Bildschirmfläche, die beinahe rahmenlos wirkt. Full Array Local Dimming gleicht den leichten Kontrastverlust durch die Bildschirm-Beschichtung wieder perfekt aus, was für satte Kontraste und tolle Farben sorgt. Bei Filmen und Serien schafft der Bravia-TV selbst mit automatischen Einstellungen beeindruckende Bilder. Die Bildfrequenz von 120 Hertz macht den XH95 auch zum Gaming-TV – allerdings nur bedingt.

    Der Netflix Calibrated Mode gibt die Bildqualität der Studioproduktion auch auf dem Fernseher wieder.
    Der Netflix Calibrated Mode gibt die Bildqualität der Studioproduktion auch auf dem Fernseher wieder.

    Hier findet sich ein Manko des TV: Während der günstigere XH90 über HDMI 2.1, variable Bildwiederholungsrate (Variable Refresh Rate VRR) und die Funktion verfügt, alle kompatiblen Komponenten in der HDMI-Kette zu steuern (Auto Low Latency Mode ALLM), fehlen diese Details beim teureren XH95. Dies sollten vor allem Gamer in Betracht ziehen, die sich nach einem neuen TV-Gerät in Hinsicht auf die kommenden neuen PlayStation- und Xbox-Konsolen umsehen. Doch auch am XH95 macht zocken Spaß: Ein eigener Gaming Modus hält die Eingangsverzögerung sehr gering, HDR wird unterstützt und es gibt auch analoge Anschlüsse für ältere Konsolen.

    Was Streamern gefallen wird

    Zwei wiederum starke Argumente liefert der XH95 bei Modi und Sound. Der Smart-TV läuft auf Android, auf der sehr aufgeräumten Benutzeroberfläche können beinahe alle Dienste und Funktionen von der Startseite aus angewählt werden. Wer nicht zur schicken und nun auch Hintegrund-beleuchteten Fernbedienung greifen will, kann den TV per Stimme bedienen oder Geräte mit Alexa- oder Goggle-Sprachsteuerung verbinden. So oder so, der TV reagiert blitzschnell auf Eingaben, da halten viele andere Hersteller nicht mit. Streaming-Apps gibt es direkt zum Start eingeblendet, bei Netflix etwa gibt es einen Netflix Calibrated Mode. Der erscheint anfangs etwas dunkel, soll aber Netflix-Inhalte so wiedergeben, wie es von den Machern beabsichtigt war.

    Von Haus aus eingebaut finden sich Chromecast und AirPlay, um Inhalte von Smartphones und Tablets wiederzugeben. Dolby Vision wiederum verbindet ein gestochen scharfes Bild mit lebendigem Sound. Sound ist generell die Paradediziplin des TV. Der Fernseher verfügt ähnlich der automatischen Bildhelligkeitseinstellung per integriertem Lichtsensor über eine Ton-Kalibrierung, die den Raum ausmisst und dabei Objekte wie Vorhänge berücksichtigt, die den Sound "schlucken" könnten. Entsprechend wird das Klangerlebnis angepasst und ergibt einen satten, beeindruckenden Sound. Wer ein externes Gerät zur Verfügung hat, kann in unkomprimierter Form Dolby Atmos und DTS:X per HDMI eARC einspielen.

    Der Netflix-TV schlechthin

    Zusammenfassend bietet der Sony XH95 ein für LCD-Verhältnisse tolles Bild und einen überwältigenden Sound sowie ein cleveres Design, das mit dem großen Bildschirm und den schön versteckten Kabelführungsmöglichkeiten überzeugt. Bild- und Tonqualitäten kommen am besten beim Streaming zur Geltung, wobei vor allem Netflix mit einem eigenen Kalibrierungsmodus, der Netflix-Taste auf der Fernbedienung und einem schnellen Zugang am Startbildschirm Priorität eingeräumt wird – laut Sony lässt sich Netflix am XH95 im Vergleich zu den Sony-Android-TV-Modellen aus dem Jahr 2016 nun drei Mal so schnell starten.

    Erst bei relativ großen Winkeln wirkt das Bild nicht mehr stabil.
    Erst bei relativ großen Winkeln wirkt das Bild nicht mehr stabil.
    Heute

    Zwar sind auch jede Menge Anschlüsse und Gaming-Funktionen vorhanden, als reinen Zocker-TV sollte man den Sony XH95 aber nicht sehen. Dafür fehlt dem XH95 etwa HDMI 2.1, was für dynamisches HDR, variable Bildwiederholungsrate und Auto-Low-Latency-Modus bei PlayStation 5 und Xbox Series X sorgen soll. Wer plant, einen TV hauptsächlich wegen einer der kommenden Konsolen anzuschaffen, ist mit dem XH90 / XH92 Modellen (ab 55 Zoll und 1.399 Euro) oder dem teuren Sony ZH8 (ab 75 Zoll und 6.999 Euro) besser bedient. Wer allerdings neben dem Streaming und TV-Genuss noch mit PlayStation 4 und Xbox One zockt, hat im Sony XH95 einen sehr attraktiven TV-Star gefunden.

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