Österreich

Sophienspital: Unterkunft für Obdachlose gesichert

Heute Redaktion
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Das Notquartier hätte nach Ostern schließen sollen. Nun wird der Betrieb bis in den Sommer verlängert. Damit haben 120 Menschen weiter ein Dach über dem Kopf.

Das Corona-Virus ist eine Herausforderung, die die Schwächsten in unserer Gesellschaft, wie etwa Wohnungs- und Obdachlose, ganz besonders hart trifft. Darum hat die Stadt beschlossen, das ehemalige Sophienspital noch bis in den Sommer hinein als Obdachlosen-Unterkunft zu betreiben. Dies gaben Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ), Vize-Bürgermeisterin Birgit Hebein (Grüne) und Wohnen-Stadträtin Kathrin Gaal (SPÖ) am Samstag in einer Aussendung bekannt.

Aufgrund der aktuellen Ausnahmesituation wurde die Betreuung in der vergangenen Woche auch auf einen 24-Stunden-Betrieb ausgeweitet.

Der öffentliche Raum als besonders gefährliches "Wohnzimmer"

Insbesondere der ehemaligen Sozialarbeiterin Hebein ist die Versorgung von Obdachlosen ein Anliegen. "Sie sind jetzt besonders gefährdet", berichtet die Vize-Bürgermeisterin gegenüber "Heute". Das sei auf mehrere Gründe zurückzuführen: "Der erste Punkt ist der gesundheitliche Zustand. Viele haben Vorerkrankungen und damit ein erhöhtes Risiko, einen schweren Verlauf zu haben", so Hebein.

Außerdem können sie der Verordnung, zu Hause zu bleiben, schlecht nachkommen. "Der öffentliche Raum ist ihr Wohnzimmer", so Hebein. "Und zuletzt: Der Informationsstand ist ein ganz anderer. Aus Gesprächen mit ehemaligen Kolleginnen und Kollegen weiß ich, dass viele obdachlose Menschen gar nicht gewusst haben, was Corona ist", berichtet sie. "gerade jetzt ist es aber essentiell, die Risiken zu kennen, um sich selbst zu schützen", betont sie.

Die Zukunft des ehemaligen Sophienspitals

Das Sophienspital wurde mit Anfang Oktober 2017 geschlossen. Im Oktober 2019 wurde beschlossen, auf dem Areal des ehemaligen Krankenhauses, neuen Wohnraum sowie einen Bildungscampus zu errichten und den Park für die Wiener zu öffnen. Die historischen Gebäude bleiben dabei erhalten, wurde bei der Präsentation der Pläne versprochen, "Heute" hat berichtet.