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Sorge um 10.000 Österreicher in der Türkei

Heute Redaktion
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Bild: Reuters

Das offizielle Österreich reagierte wie der Rest der Welt mit Bestürzung auf die Vorgänge rund um den Putschversuch in der Türkei. Jetzt gelte es möglichst rasch mitten in der Ferienzeit mit allen in der Türkei urlaubenden und arbeitenden Österreichern in Kontakt zu treten. Flüge wurden gestrichen, Reiseveranstalter bieten kostenlose Stornos an.

Das offizielle Österreich reagierte wie der Rest der Welt mit Bestürzung auf die Vorgänge rund um den . Jetzt gelte es möglichst rasch mitten in der Ferienzeit mit allen in der Türkei urlaubenden und arbeitenden Österreichern in Kontakt zu treten. Flüge wurden gestrichen, Reiseveranstalter bieten kostenlose Stornos an.

Bundeskanzler Christian Kern (SPÖ) fordert angesichts der Situation in der Türkei, dass "unverzüglich der Weg zurück zum Dialog und zur Rechtsstaatlichkeit beschritten" wird. In einem Statement auf seiner Facebookseite erklärt Kern weiter: "Meine Anteilnahme gilt den Familien der Toten".



Kurz: Schwierige Situation

Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP) forderte eine "Rückkehr zur rechtsstaatlichen Ordnung" in der Türkei. "Es sind alle Kräfte in der Türkei gefordert, Menschenleben zu schützen und Rechtsstaat und Demokratie zu achten", betonte Kurz am Samstag gegenüber mehreren Medien in Österreich. Er befinde sich derzeit in der an die Türkei angrenzenden Kurdenregion und zeigte sich besorgt, dass die "schwierige innenpolitische Situation" in der Türkei jetzt "noch angespannter" sei.

Bereits seit Mitternacht tagt ein Krisenstab im Außenministerium, um die Lage für die in der Türkei weilenden Österreicher zu beurteilen. Im Notfall und bei Fragen kann das Außenministerium unter der Telefonnummer 0043-1-90115-4411 kontaktiert werden.
Keine Österreicher unter Opfern

Kurz rief die Österreicher in der Türkei "dazu auf, Häuser, Hotels oder sichere Orte nicht zu verlassen, bis sich die Situation entschärft hat". Derzeit halten sich Schätzungen zufolge bis zu 10.000 Österreich im Land auf. Die Reiseveranstalter stehen mit dem Außenministerium in Kontakt.

Über das Registrierungssystem des Außenministeriums haben sich bis Samstagfrüh bereits 3.300 Personen gemeldet. Der Außenminister berichtete, dass das Team in der österreichischen Botschaft in der Türkei "aufgrund der zahlreichen Anrufe massiv aufgestockt" wurde. Weiters wurden bereits die Reisehinweise auf der Webseite des Außenministeriums für die Türkei verschärft.

Außenministeriumssprecher Thomas Schnöll sagte, es gebe bislang keine Hinweise, dass unter den Todesopfern der gewaltsamen Auseinandersetzungen auch Österreicher seien.

Flüge gestrichen, kostenlose Stornos

Als Reaktion auf den Putschversuch in der Türkei haben mehrere Fluggesellschaften ihre Türkei-Flüge gestrichen. Bis Sonntag sind vorerst alle Verbindungen von und in die Türkei gecancelled, sagte ein Sprecher der AUA-Mutter Lufthansa. Betroffen waren und sind davon auch Rückflüge aus der Türkei, weshalb vorerst Hunderte Urlauber dort gestrandet sind und nicht nach Hause können.
Aufgrund des Putschversuchs berief der deutsche Reiseveranstalter TUI einen Krisenstab ein. Kunden, die in den letzten oder nächsten Stunden in die Türkei fliegen wollten, könnten kostenlos ihre Reise stornieren. Die Abflugschalter seien entsprechend informiert worden.