Österreich

WIFF: Große Sorge um Stammersdorfer Ortsbild

Heute Redaktion
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In Wien-Floridsdorf sollen demnächst Wohnbauten entstehen. Die Initiative WIFF fürchtet die Zerstörung des Ortsbildes und startet eine Unterschriftenaktion.

Konkret geht es um das Grundstück Stammersdorfer Straße 10 (Wien-Floridsdorf), das inmitten der Heurigen- und Schutzzone von Alt-Stammersdorf liegt.

Der Bauwerber Österreichisches Siedlungswerk (ÖSW) plant hier die Errichtung eines Mehrfamilienhaus mit vier freifinanzierten Eigentumswohnungen sowie acht Reihenhäuser im Doppelhausstil im dahinter liegenden Areal. Bezugsfertig soll die Wohnhausanlage Ende 2019 sein.

Sorge um "idyllischen Dorfcharakter"

Die Initiative WIFF (Wir für Floridsdorf) sorgt sich, dass die Fassadengestaltung an der Front zur Stammersdorfer Straße zu wenig Rücksicht auf das Ortsbild nimmt und so den "idyllischen Alt-Stammersdorfer Dorfcharakter" zerstören würde.

"Die geplante Gestaltung ist zwar ansprechend, passt aber überhaupt nicht in den bekannten Weinort", erklären die WIFF-Bezirksräte Hans Jörg Schimanek, Ossi und Jasmin Turtenwald und sehen sich damit einer Meinung mit dem Großteils der Stammersdorfer Bevölkerung.

Zustimmung der MA19 für WIFF "unverständlich"

Dass die zuständige Magistratsabteilung 19 bei der Bauverhandlung ihre Zustimmung zu dem Projekt gegeben hat, die sonst in Schutzzonen "genau auf jede noch so kleine bauliche Veränderung, oft bis zur Anzahl der Fenstersprossen" achte, sei unverständlich.

Tatsache sei jedenfalls, dass es für das Projekt eine rechtsgültige Baugenehmigung gebe, berichtet Schimanek, der festhält: "Während Bezirksvorsteher Georg Papai (SPÖ) mit dem Hinweis auf diese Baugenehmigung erklärt, er könne 'nichts machen', werden wir uns von WIFF mit der derzeitigen Ist-Situation nicht zufrieden geben".

Unterschriften sollen ÖSW zum Umplanen bewegen

Mit einer Unterschriftenaktion will WIFF in vielen Heurigenlokalen und Geschäften in Stammersdorf Unterstützungsstimmen sammeln, um den Bauträger ÖSW zum Umdenken zu bewegen und so eine dem Ortsbild angepasste Umplanung der Aussenfront zu erreichen.

Zusätzlich will WIFF die Sache durch einen unabhängigen Ortsbild- und Schutzzonen-Experten prüfen lassen. "Denn Alt-Stammersdorf ist es nicht nur wert, sondern wir alle haben die Pflicht, dass der idyllische Weinort in seinem baulichen Charakter auch noch vielen nachfolgenden Generationen erhalten zu bleibt", betont Schimanek. (lok)