Österreich

Sorgerechtsstreit: Mutter soll Bub (7) entführt haben

Heute Redaktion
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Ein hässlicher Sorgerechtsstreit beschäftigt jetzt mehrere Behörden im südlichen NÖ: Ein Bub (7) wurde zum Vater gebracht, das Kind wollte zur Mutter, stieg mit der Frau ein – jetzt wurde die Mutter angezeigt.

Ein heikler Streit um einen Siebenjährigen beschäftigt derzeit Gericht, zwei Bezirkshauptmannschaften (Bruck und Stockerau) und Juristen in NÖ: Mutter Jenifer S. (alle Namen geändert) darf ihren Robert (7) nicht mehr sehen, nicht mal anrufen, ist komplett verzweifelt. Gegen die gebürtige Nigerianerin wird sogar wegen des Verdachtes der Kindesentführung ermittelt.

Gefahr im Verzug?

Die Vorgeschichte: Im langen Sorgerechtsstreit zwischen Jenifer S. und Hermann S. kam es zum Prozess am Bezirksgericht, die Richterin fällte im September kein Urteil. Zwei Tage später wurde Robert aus der Schule geholt, zum Vater gebracht. Der angebliche Grund: Gefahr im Verzug (Anm.: in einem Gutachten wurde die Frau als Übermutter bezeichnet). Jenifer S. fuhr zur Aussprache zum Vater, der Bub klammerte sich sofort an die seine Mama, sprang ins Auto, Mutter und Sohn fuhren heim.

Kindesabnahme im Spital

„Da Robert wegen der Aufregung danach erbrach, fuhr die Mutter mit dem Kind ins Spital. Ins Klinikum kamen dann Vater samt Polizei, zwei Beamten hielten die Mutter fest, ein Beamter und der Vater entrissen der Mutter das Kind. Der Bub klammerte sich verzweifelt an die Mutter, aber der Bub wurde fortgebracht", so Rechtsbeistand Karin Fridl (Kanzlei Wagner).

Die Folge: Jenifer S. hat jetzt Kontaktverbot (Anm.: Sie darf sich dem Kind nicht nähern – Mindestabstand 50 Meter) und gegen die Österreicherin wird ermittelt. Karin Fridl sagt dazu: „Dieser abrupte und brutale Beziehungsabbruch ist eine starke Kindeswohlgefährdung und belastet den Minderjährigen massiv." Die Juristin und die Mutter wollen um den Siebenjährigen weiterkämpfen. (Lie)

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