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Flüchtlingsschiff Aquarius stellt Rettungsdienst ein

Heute Redaktion
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Nach wochenlangem Streit beendet das Flüchtlingsschiff Aquarius seine Mission im Mittelmeer. Italienische Behörden hatten zuvor gedroht, das Schiff zu beschlagnahmen.

Die Hilfsorganisation SOS Méditerranée beendet den Einsatz im Mittelmeer mit dem Flüchtlingsrettungsschiff "Aquarius". Der Entscheidung sei "eine Reihe von gezielten politischen Angriffen auf die lebensrettende Arbeit der Hilfsorganisation" vorausgegangen, teilte die Organisation am Donnerstagabend mit.

Allerdings wolle man mit einem anderen Schiff "sobald wie möglich" zu neuen Einsätzen ausfahren, um Migranten zu retten, hieß es in der Mitteilung.

Die von Ärzte ohne Grenzen (MSF) und SOS Méditerranée gemeinsam betriebene "Aquarius" liegt derzeit im französischen Marseille vor Anker. Zweimal wurde dem Schiff die Flagge entzogen. Zuletzt warfen italienische Behörden der Nichtregierungsorganisation (NGO) vor, illegal Müll in Italien entsorgt zu haben, und drohten mit der Beschlagnahmung des Schiffes.

30.000 Menschen aus dem Meer gerettet

Die populistische italienische Regierung aus Fünf-Sterne-Bewegung und rechtsnationalistischer Lega hat die Häfen des Landes für Seenotretter weitgehend dicht gemacht.

Die "Aquarius" war seit Februar 2016 im Einsatz und hat etwa 30.000 Menschen aus dem Meer gerettet. Weltweit Beachtung fand die Blockade des Schiffes im Sommer mit hunderten Flüchtlingen und Migranten an Bord. Damals ließ Innenminister Matteo Salvini das Boot nicht in Italien anlegen. Es musste nach Spanien ausweichen.

(red)

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