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Banksy plante seit Jahren seine Schredder-Aktion

Einen Augenblick, nachdem ein Käufer für "Mädchen mit Ballon" gefunden wurde, zerstörte sich das Bild des Künstlers selbst.

Heute Redaktion
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Banksy hält der Gesellschaft mit seinen Kunstwerken immer wieder den Spiegel vor. In London narrte er nun die Elite. Nachdem ein Käufer bereit war, über eine Million Euro für das "Mädchen mit Ballon" zu zahlen, schaltete sich ein Schredder im Gemälde ein. Das Kunstwerk wurde einfach zerschnitten.

Nun gestand Banksy selbst in einem Instagram-Video, dass er die Aktion jahrelang geplant habe. Er baute in den Rahmen einen Schredder ein, für den Fall, dass das Bild jemals versteigert werden würde. Dazu zitierte er Pablo Picasso: "Der Drang zu zerstören ist auch ein kreativer Drang."

Käufer erfuhr erst später vom Schredder

Alex Branczik, Direktor der Abteilung für Zeitgenössische Kunst beim Auktionshaus Sotheby's in London, vermutete bereits, dass alle auf den Künstler hereingefallen sind. Gegenüber "The Art Newspaper" sagte er: "Es scheint, als seien wir gerade gebanksyed worden."

Der Käufer war offenbar nicht vor Ort, sondern bot per Telefon mit. Erst im Anschluss wurde ihm von der Schredder-Aktion berichtet.

Der Direktor habe ihm erklärt, dass das Schreddern wohl zum Kunstwerk dazugehöre. Möglicherweise sei es nun viel mehr wert als davor. Das Museum sei mit ihm in Kontakt und bespricht nun die nächsten Schritte.

Wer hinter dem weltweit bekannten Straßenkünstler steckt, ist bis heute nicht bekannt. Dem Video auf Instagram zufolge scheint er aber bei seiner Aktion selbst vor Ort gewesen zu sein, sofern er niemanden für sich hat filmen lassen. (slo)