Niederösterreich

Sozialbetrug? Amt liest auf Privat-Facebook mit

Wegen Betrugs mussten eine Frau (51) und ein Mann (55) jetzt in St. Pölten vor Gericht. Er soll Sozialleistungen zu Unrecht erhalten haben.

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Das angeklagte Pärchen
Das angeklagte Pärchen
privat

Seit rund 25 Jahren kennen sich ein 55-Jähriger und eine 51-Jährige aus dem nö. Zentralraum freundschaftlich. Der Gastro-Mann empfängt Mindestsicherung, sie ist Witwe.

Magistrat fand Facebook-Foto

Doch zuletzt soll die Beziehung der beiden Österreicher über die Freundschaft hinaus gewachsen sein, die beiden sollen ein Pärchen geworden sein. Und: Er soll bei der Witwe gewohnt haben. Das Magistrat hatte einen Verdacht und entdeckte schließlich auf Facebook ein vertrautes Foto des Paars in einem Park in St. Pölten. Darunter sein Kommentar: "Mein Schatz". Fürs Amt war dies sozusagen die Bestätigung, dass die beiden eine Lebensgemeinschaft haben.

Der 55-Jährige soll laut Anklage 1.127 Euro zuviel an Sozialhilfe erschlichen haben (Anm.: für den Zeitraum der Lebensgemeinschaft), sie soll vor dem Verwaltungsgericht dazu falsch ausgesagt haben.

Beim Prozess in St. Pölten erklärte der 55-Jährige trocken: "Ich komme aus der Gastro. Ich sage schnell zu einer Frau Schatzi, somit beweist das Foto gar nichts. Und ja ich konnte mir meine Wohnung kaum mehr leisten, sie hatte ein Zimmer frei, meinte zu mir, ich solle einziehen und das tat ich auch. Aber keine Spur von einer Lebensgemeinschaft."

Töchter im Zeugenstand

Jetzt sollen die beiden Töchter der Frau Licht ins Dunkel bringen und als Zeugen vor Gericht aussagen. Der Prozess wurde daher auf Mitte Juli vertagt, für beide gilt in vollem Umfang die Unschuldsvermutung. 

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