Niederösterreich

Sozialistische Jugend will die Matura abschaffen

"Weg mit der veralteten Matura!", hieß es bei einer Aktion in St. Pölten. Die SJNÖ will die bisherige Reifeprüfung durch Projektarbeiten ersetzen.

Erich Wessely
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Amelie Muthsam, Paul Stich, Melanie Zvonik, Miriam Fischbacher bei der Aktion in St. Pölten
Amelie Muthsam, Paul Stich, Melanie Zvonik, Miriam Fischbacher bei der Aktion in St. Pölten
SJNÖ

Die Sozialistische Jugend Niederösterreich präsentierte mit einer Medienaktion in St. Pölten ihre Forderung zur Abschaffung der Matura in Höheren Schulen. „Gerade in der Corona-Krise hat sich deutlich gezeigt, dass die Matura in ihrer herkömmlichen Form einfach nicht mehr zeitgemäß ist“, so die Vorsitzende der SJ Niederösterreich, Melanie Zvonik.

In den vergangenen zwei Jahren wurde, aufgrund der Einflüsse der Pandemie auf den Schulalltag, die mündliche Matura bereits zur freiwilligen Empfehlung. Nun sei es an der Zeit, weitere Umstrukturierungen vorzunehmen. Der bildungspolitische Schwerpunkt lautet für die SJ in diesem Herbst: „Matura abschaffen!“

"Unzeitgemäß"

„Es ist schlicht und ergreifend unzeitgemäß, wenn Schüler*innen über Jahre hinweg bei kleineren Prüfungen ihr Können unter Beweis stellen müssen, nur damit sie zum Schluss mit einer Mega-Prüfung konfrontiert werden. Das hat nichts mehr mit Bildung, sondern nur mit Belastbarkeitsproben und Leistungsdruck zu tun“, meint der ebenfalls bei der Aktion anwesende Bundesvorsitzende der Sozialistischen Jugend Paul Stich. Die Medienaktion der SJ fand rund um den Bahnhof St. Pölten statt.

"Matura abschaffen!" Paul Stich und Melanie Zvonik bei der Aktion in der St. Pöltner City
"Matura abschaffen!" Paul Stich und Melanie Zvonik bei der Aktion in der St. Pöltner City
SJNÖ

Gruppenorientierte Projektarbeit

Der richtige Weg wäre für die SJ eine gruppenorientierte Projektarbeit am Ende der Schullaufbahn. Diese würde sich nicht nur an die kreative Gestaltungsfreiheit der Schüler richten, sondern sie auch mehr auf die Zeit nach der Schule, im Berufsleben oder in der Universität, vorbereiten.

„Sollte das Wohlergehen der Schüler*innen für Bildungsminister Faßmann tatsächlich eine Rolle spielen, dann wäre es seine Pflicht, für eine Reform des mehr als veralteten Matura-Systems einzutreten. Gerade im Schulsystem sollten wir die Lehren aus der Pandemie ziehen und über eine andere Möglichkeit der Abschlussbenotung nachdenken. Die bisherige Matura ist ein Relikt aus alten Zeiten. Es ist höchst an der Zeit, die Schüler*innen vom Leistungsdruck der Matura zu befreien!“, so Zvonik und Stich abschließend.

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